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Nachhaltigkeit auf den Teller bringen

Gutes und gesundes Essen, aus ökologisch und sozial verträglich hergestellten Lebensmittel zubereiten – Eine Herausforderung, welche Barbara Sommer nicht nur selbst gerne annimmt. Sie rückt das Thema Nachhaltigkeit auch in ihrem Hauswirtschaftsunterricht in den Mittelpunkt und lehrt den Schülerinnen und Schülern aus Bolligen, wie sie dies selbst in ihr Leben integrieren können.

«Freude am Kochen – am sinnlichen Kochen – der Alltagskunst! Das ist mir sehr wichtig, aber nicht auf die Kosten der Anderen», betont Barbara Sommer. Als roter Faden dienen der Hauswirtschaftslehrerin verschiedene Filme von éducation21. Während dem Unterricht im Schulzimmer wird die Reise der Nahrungsmitteln vom Anbau bis zur Entsorgung unter ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet. Bewegte Bilder bleiben laut Frau Sommer viel besser hängen, schaffen Betroffenheit – insbesondere wenn Gleichaltrige zu Wort kommen und ihre Lebenssituationen schildern.

«Es hat mich sehr traurig gestimmt, wie die Familien im Film leben. Mit ganz wenig Essen und Trinken. Die Mutter hat sogar Steine aufgekocht, damit es tönt als gäbe es etwas zu essen – damit die Kinder in dieser Hoffnung besser einschlafen können», berichtet eine Schülerin. Im Unterricht werden Themen wie faire Arbeitsbedingungen und ökologische Verträglichkeit bei der Herstellung von Lebensmitteln in verschiedenen Ländern unserer Erde aufgegriffen. Fairtrade, Hors-sol, Bio und Regionalität – Was macht wann Sinn und ist mit dem knappen Hauswirtschaftsbudget zu vereinbaren?

Theorie und Praxis zugleich
Die von ihr vermittelte Theorie setzt Frau Sommer mit ihren Schülern/-innen direkt in der Küche um. Anfangs kochen sie einfach saisonale, ökologisch und sozial verträgliche aber auch kostengünstige Menus nach Rezept. Später ist das Ziel von der Planung, über den Einkauf bis zum kompletten Menu an einem schön gedeckten Tisch das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Dabei spielt auch die Ästhetik auf dem Teller und bei der Tischdekoration eine Rolle, denn erst so wird das Kochen zelebriert und als schöne und wertvolle Tätigkeit gelebt, meint Frau Sommer.

Die Jugendlichen lernen im Unterricht nicht nur ansprechende Mahlzeiten zuzubereiten, sondern erkennen auch ihre privilegierte Lage im Vergleich zu gleichaltrigen Kindern anderswo auf der Erde. Sie verstehen, dass Wohlstand alleine nicht der Schlüssel zum Glück ist. Schliesslich sind sich die Schülerinnen und Schüler einig: «Wir sollten mehr wertschätzen, was wir haben und uns auch über kleine Dinge im Alltag freuen.» Für das Wohlergehen anderer Menschen auf der Erde wollen Sie künftig bewusster einkaufen und essen.

      
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Christoph Frommherz
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