
Losfahren in Buchs und ankommen in Marokko: Die Reise in den Hohen Atlas der «Scuola Vivante» war Bildungsreise, Austausch mit der Partnerschule, Musik- und Filmprojekt zugleich. Und es ist ein Projekt, das BNE-Kompetenzen fördert. Veronika Müller Mäder ist Schulleiterin an der Scuola Vivante und berichtet von den Hintergründen dieser Reise. Eindrücke zur Reise sind im Video und im Bericht in ventuno 1/16 dokumentiert. Siehe rechte Spalte.
Wie kam es zu dieser Reise – welche Rolle spielte die Nachhaltigkeit? Die Reiseplanung begann eigentlich schon vor vier Jahren, als sich eine Gruppe der Sekundarstufe1 auf Elba mit dem Mare nostrum, dem Mittelmeer, als Wiege des Lebens befasste. Ein halbes Jahr später kam es zu einem ersten Kontakt mit dem grandiosen Musiker Jordi Savall – der genau zur gleichen Zeit an einem Musikwerk mit Namen Mare Nostrum arbeitete. Die Schüler/-innen durften schliesslich im Chor beim Konzert mitsingen. Beide Ereignisse schufen einen verbindenden Boden, auf dem die Land-Reise nach Marokko wachsen konnte. Zudem war unser Reiseziel die école vivante – eine von unseren Schülerinnen und Schülern mitaufgebaute Schule. Die Themen der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit flossen somit ganz natürlich in die Reisevorbereitungen mit ein.
Welche Visionen hatten Sie, als Sie das Projekt in Angriff nahmen? Das Lernen ausserhalb der Schulräume ist fester Bestandteil des Curriculums. Diese Begegnungen mit der Welt öffnen neue Horizonte, schärfen den Weitblick. Sie geben Raum zur Förderung des Weltwissens. Sie führen auf natürliche Weise in die Verantwortung. Unsere Vision? Das gemeinsame Musizieren mit 18 Weltklassemusikern aus 10 verschiedenen Nationen aus dem spannungsgeladenen Mittmeerraum, die Schulung durch Filmprofis, die anspruchsvolle Landreise mit kraftvollen Jugendlichen, der Kontakt zu den Berberkindern im Hohen Atlas, das Eintauchen in eine fremde Kultur: die Freude am Unterwegssein, das Finden von Verbindendem, das Überwinden von Grenzen (eigenen und fremden), Engagement für den Frieden, Erfahrung eines interkulturellen Dialogs, Verbindung erleben. Das Projekt hat uns vieles ermöglicht.
Wer reist, verändert sich. Gab es neben den individuellen Entwicklungen auch Veränderungen innerhalb der Gruppe/Schulgemeinschaft? Auf einer solch intensiven Reise lernt man sich sehr gut kennen. Diese Zeit miteinander schaffte bestimmt eine neue Nähe, eine neue Vertrautheit. Die Weiterführung des Projektes in Form von Filmschnitt und Kontakt mit den verschiedenen Filmberufen hielten die Erinnerungen wach und vertieften sie auf einer neuen Erfahrungsebene.Die Vorpremiere im Kino Werdenberg und das nachfolgende Fest liessen die Erinnerungen noch einmal hochleben und schweissten die Schulgemeinschaft bestimmt noch einmal speziell zusammen.
|