Weitere Akteure und Netzwerke BNE in der Schweiz

Im föderalistischen System der Schweiz tragen die Kantone die Hauptverantwortung für das Bildungswesen. Die obligatorische Schule ist kantonal und lokal verankert. Im nachobligatorischen Bereich (Berufsfachschule, Gymnasien, tertiäre Stufe) teilen sich Kantone und Bund die Zuständigkeit. Vor vier Jahren haben Bund (WBF - Eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung) und Kantone (EDK - Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren) erstmals gemeinsame bildungspolitische Ziele für die Zukunft des Bildungsraums Schweiz festgelegt. Diese wurden im Lichte des zweiten nationalen Bildungsberichts 2014 revidiert und in die Erklärung 2015 überführt, darin sind BNE und politische Bildung explizit erwähnt.

Weitere wichtige Akteure auf nationaler Ebene

Gruppe BNE Bund (G BNE)

Die G BNE ist das Koordinationsgremium zwischen ARE (Amt für Raumentwicklung), BAFU (Bundesamt für Umwelt), BAG (Bundesamt für Gesundheit), BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen), DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) und SBFI (Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation) auf der Stufe fachzuständiger Personen und unter der Federführung des ARE. Sie dient als Nachfolgeorganisation der aufgelösten Schweizerischen Koordinationskonferenz Bildung für nachhaltige Entwicklung (SK BNE). Diese hatte den BNE-Massnahmenplan 2007 – 2014 verantwortet, der die Verankerung von BNE in den Lehrplänen, in der Aus-und Weiterbildung von Lehrpersonen und der Qualitätsentwicklung zum Ziel hatte.
 
Aufgabe: Koordination und Konsolidierung von Positionen, Stellungnahmen, Berichten und Berichterstattungen zu BNE sowie von Beiträgen der Schweiz zu BNE-Aktivitäten internationaler Organisationen.

 

éducation21

Die Stiftung éducation21 ist das nationale Kompetenzzentrum für Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Sie unterstützt die Verankerung und Umsetzung von BNE im Schweizer Bildungssystem mit Fokus auf die Volksschule und die Sekundarstufe II mit ihren Dienstleistungen. Lehrpersonen, Schulleitungen und weitere Akteure finden bei éducation21 pädagogisch geprüfte Unterrichtsmedien, Orientierung und Beratung,  Finanzhilfen für Schul- und Klassenprojekte sowie Angebote ausserschulischer Akteure. éducation21 unterstützt die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, die Weiterentwicklung von BNE und die Öffnung des Schweizerischen Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen für BNE.
 
Die in der Gruppe BNE Bund vertretenen Bundesstellen bilden zusammen mit dem Generalsekretariat der EDK die Besteller des Grundauftrags von éducation21.


AG BNE der PH Kammer von Swissuniversities

Die Arbeitsgruppe BNE bildet die Nahtstelle zwischen swissuniversities (ehem. COHEP), den Schweizer Lehrer/-innen- Bildungsinstitutionen und éducation21. Sie dient der Förderung der Integration von BNE in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung (LLB) und damit der Umsetzung der Empfehlungen des cohep-Projektes «Integration von BNE in der Lehrer/-innenbildung» (2011-2013).


Sustainable Development at Universities Programme

Das Programm Nachhaltige Entwicklung an Schweizer Universitäten wird durch das Netzwerk für Transdisziplinäre Forschung (td-net) der Akademien der Wissenschaften Schweiz geleitet. Das Programm hat folgende Schwerpunkte:

  • Unterstützung von Projekten in den folgenden Bereichen: Lehren und Lernen einer Nachhaltigen Entwicklung; Projekte von Studierenden zu Nachhaltiger Entwicklung;  Forschung im Bereich Nachhaltige Entwicklung
  • Sustainable University Day
  • Vernetzung

Bildungskoalition NGO

Die Bildungskoalition NGO ist ein Zusammenschluss von über 30  nationalen Nichtregierungsorganisationen. Darin vertreten sind  Jugendverbände, Umweltverbände, Gesundheits-, Entwicklungs- und Menschenrechtsorganisationen. Ziel der Bildungskoalition ist es, den Anliegen der Jugendlichen in der Bildungspolitik Gehör zu verschaffen und dabei die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Praxis zu verankern. Dazu pflegt sie Parlamentskontakte, bereitet Vernehmlassungen und Positionen zu bildungspolitischen Geschäften vor und macht sie öffentlich bekannt.


Schweizerische UNESCO Kommission

Die Schweizerische UNESCO-Kommission ist als ausserparlamentarische Kommission dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) angegliedert.
Im Bereich Bildung befasst sich die UNESCO Kommission Schweiz aktuell hauptsächlich mit der Frühkindlichen Bildung und der ausserschulischen Bildung. Ausserdem koordiniert sie das Netzwerk UNESCO-assoziierter Schulen.

2013 hat die UNESCO  das Weltaktionsprogramm Bildung für Nachhaltige Entwicklung als Nachfolgeprogramm zur BNE Dekade 2005-2014 verabschiedet. Der daraus abgeleitete Massnahmenplan ist die Roadmap Bildung für Nachhaltige Entwicklung.

2015 haben die Vereinten Nationen die Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung verabschiedet. Integraler Bestandteil ist die universelle Bildungsagenda mit dem Ziel „Bis 2030 für alle Menschen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung sowie Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen sicherstellen". BNE figuriert als Unterziel 4.7.

 

Netzwerke BNE