Welchen Mehrwert bringt Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) Bildungslandschaften?

Bildungslandschaften, die sich an einer Nachhaltigen Entwicklung orientieren, leisten einen langfristigen Beitrag zu einer Nachhaltigen Entwicklung einer Schule, Gemeinde oder Region. Denn die Kinder und Jugendlichen lernen sich aktiv und kritisch an der Gestaltung des eigenen Lebens und der zukünftigen Gesellschaft zu beteiligen.

Nachhaltige Vision und Ziele als gemeinsamer Rahmen

An einer Nachhaltigen Entwicklung ausgerichtete Bildungslandschaften verfolgen eine gemeinsame Vision. Ihr Ziel ist es, allen Kindern und Jugendlichen eine gerechte Chance auf eine umfassende Bildung zu ermöglichen, sowie Kompetenzen zu fördern, mit denen sie eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten können. Mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit der Komplexität der Welt und deren ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen auseinander. Sie bauen Wissen und Können (Kompetenzen) auf, um sich an der nachhaltigen Gestaltung der Zukunft beteiligen zu können.

Trägt eine Bildungslandschaft die Brille «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» (BNE-Brille), ergänzt sie die vorhandenen Strukturen und Angebote der Bildungslandschaft, indem sie mit Akteuren aus dem Nachhaltigkeitsbereich wie z.B. der Schtifti Foundation, der städtischen Fachstelle für Nachhaltige Entwicklung oder dem Kinderbüro zusammenarbeitet. Kinder und Jugendlichen erwerben dadurch zusätzliches Wissen und Können.

Beitrag zur Nachhaltigen Entwicklung durch alle Akteure

Eine Bildungslandschaft mit der «BNE-Brille» knüpft an aktuelle, nationale und internationale Entwicklungen und politischen Diskussionen wie Klimawandel oder Migration an. Sie erzielt dabei einen doppelten Nutzen: Erstens trägt sie auf lokaler Ebene einen wichtigen Teil zur gesunden und nachhaltigen Gestaltung und Entwicklung der Schule, der Gemeinde oder einer Region bei. Zweitens kommt sie auf nationaler Ebene, dem gesetzlichen Bildungsauftrag sowie dem Auftrag der Pflege und Förderung einer Nachhaltigen Entwicklung «Strategie Nachhaltige Entwicklung» nach. Und ist damit politisch breit abgestützt (Schweizer Bundesverfassung, Art. 2).

Die Nachhaltige Entwicklung ist in allen drei sprachregionalen Lehrplänen der Volksschule verankert. Im Deutschschweizer Lehrplan21 wird BNE durch sieben fächerübergreifende Themen wie Politik, Demokratie & Menschenrechte, Gesundheit oder Kulturelle Identitäten und interkulturelle Verständigung gefördert. Diese Themen werden in einer Bildungslandschaft nicht nur in der Schule gezielt umgesetzt, sondern von allen Akteuren – sei es der Cevi, das Eltern-Kind Zentrum oder der Jugendtreff - richten sich in ihrer engen Zusammenarbeit an einer Nachhaltigen Entwicklung aus. Die Kompetenzen, um eine zukunftsfähige Gesellschaft mitgestalten zu können, werden somit sowohl in der Schule als auch in anderen Bildungsinseln der Bildungslandschaft gefördert. Lehrpersonen werden dadurch in Ihrem Bildungsauftrag gestärkt und gleichzeitig entlastet.

«BNE-Brille» rüstet Kinder und Jugendliche für die Zukunft

Die Ausrichtung und Zusammenarbeit innerhalb einer Bildungslandschaft auf eine Nachhaltigen Entwicklung eröffnet zahlreiche neue Perspektiven. Heute dominieren oft pessimistisch geprägte Zukunftsprognosen. Die «BNE-Brille» ermöglicht verschiedenen Themen und Entwicklungen mit dem Fokus auf Lösungen und die praktische Umsetzung zu richten.

Mit dem Angebot «Quartier lernt Fussball» wird beispielsweise die Kompetenz Perspektivenwechsel gefördert. Kinder und Jugendlichen treffen Gleichaltrige aus anderen Kulturen und lernen den Umgang mit Regeln, Fairness, Wertschätzung und das Zusammengehörigkeitsgefühl kennen.

BNE leistet für die Bildungslandschaften einen wichtigen Beitrag, denn eine chancengerechte Bildung lässt sich nicht von einer nachhaltigen Entwicklung trennen, sondern ist eine Voraussetzung dafür.

Mit der Anlaufstelle Bildungslandschaften21, welche von éducation21 und Radix geleitet wird, steht allen Bildungslandschaften eine fördernde und unterstützende Anlaufstelle zur Seite, welche mit ihrer Erfahrung und ihrem Auftrag für BNE und die Gesundheitsförderung Kompetenzen und pädagogischen Prinzipien sowie Themen einbringen kann.