Lernen durch Mitmachen

Partizipation steht für: mitbestimmen, Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen. Es ist ein wichtiges Standbein für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). 2018 hat sich éducation21 die Umsetzung von Partizipation in Unterricht und Schule auf die Fahne geschrieben.

«Partizipativer Unterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler zur aktiven Mitgestaltung von Gegenwart und Zukunft», sagt Barbara Schäfli, Leiterin des Bereichs Schule und nationale Koordinatorin von Schulnetz21. «Unser Ziel als nationales Kompetenzzentrum für BNE ist es deshalb, Partizipation zu leben, zu fördern und die Bildungsakteure bei der Realisierung von Partizipation zu unterstützen.»

éducation21 will dem Thema mehr Sichtbarkeit verleihen. Aus diesem Grund standen die beiden Schulnetz21-Impulstagungen – die jährlichen Höhenpunkte des Schweizerischen Netzwerks gesundheitsfördernder und nachhaltiger Schulen – 2018 unter dem Motto Partizipation.

Partizipativer Unterricht befähigt die Schülerinnen und Schüler zur aktiven Mitgestaltung von Gegenwart und Zukunft

In Referaten und Workshops diskutierten die Teilnehmenden über den Mehrwert der Mitbestimmung für ein gesundheitsförderndes Schulklima sowie für BNE; sie lernten erfolgreiche Praxisbeispiele kennen sowie hilfreiche Instrumente für die Umsetzung von Partizipation an Schulen. Die Veranstaltung in Luzern nutzte eine Smartphone-Applikation als partizipatives Tool. Mit diesem konnten die Teilnehmenden Inputs, Fragen und Antworten in einen Pool einspeisen und so die Diskussion bereichern.

In der Nachbereitung der Impulsveranstaltungen entstand das Dossier zum Handlungsprinzip Partizipation. Interessierte Schulen finden hier – übersichtlich dargestellt – Informationen, Praxisbeispiele, Angebote ausserschulischer Partner und weitere Ressourcen zum Thema.

Austausch mit ausserschulischen Akteuren
Auch in den Beziehungen mit den ausserschulischen Akteuren erhält die Partizipation zusätzliches Gewicht. Bei der Gestaltung der Netzwerktreffen werden die Akteure enger miteinbezogen: So fliessen dringliche Anliegen und Vorschläge effizienter in die Meetings ein. An den Netzwerktreffen fördert éducation21 zudem den Austausch über Methoden und Herangehensweisen, wie Partizipation in den Bildungsangeboten verstärkt oder weiterentwickelt werden kann.

Weitere Impulse brachte eine Initiative von éducation21 beim Bundesamt für Raumentwicklung (ARE): Es wurde erreicht, dass finanzielle Mittel aus dem Projektfonds «Nachhaltige Entwicklung ARE» in zwei kantonale Netzwerke von Schulnetz21 einflossen. Diese konnten damit konkrete, partizipativ ausgerichtete Schulprojekte unterstützen.

Schulumfeld einbeziehen
Die Erkenntnisse, die éducation21 aus der intensivierten Auseinandersetzung mit dem Prinzip der Partizipation gewinnt, sind vielfältig. «Es zeigt sich: Partizipation ist mehr als Mitbestimmung durch Schülerinnen und Schüler», erläutert Barbara Schäfli. «Ebenso wichtig ist die Mitwirkung der Eltern, der Gemeinde, von Unternehmen oder Organisationen.» Auch brauche es eine Schulkultur, die auf Vertrauen, Transparenz und Geduld basiere. Der Einsatz zahle sich aber aus: «Wir stellten fest, dass Partizipation das Wohlbefinden der Lernenden stärkt, sie sozial fester einbindet und zum Lernen motiviert.»

Wir stellten fest, dass Partizipation das Wohlbefinden der Lernenden stärkt, sie sozial fester einbindet und zum Lernen motiviert.

éducation21 wird den Schwerpunkt auf der Partizipation beibehalten. Nach den Schulnetz21-Impulsveranstaltungen in der Deutsch- und der Westschweiz wird sich im Oktober 2019 im Tessin auch die Giornata ESS dem Thema widmen. Zudem lädt die Stiftung Lehrpersonen und Schulleitungen in Zürich zu einem Workshop ein rund um die Frage: «Wie kann Partizipation im Sinne von BNE in der Schule gelingen?»

Schulnetz21-Impulstagung in Luzern