Als ganze Schule BNE leben!


© éducation21 | Illustration:  Atelier C, Claudine Etter
 
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist mehr als ein Unterrichtsthema. Sie bietet mit ihrer inhaltlichen und methodischen Vielfalt einen attraktiven Ansatz, um in der gesamten Schule auf motivierende und zukunftsorientierte Weise zu lernen, zu arbeiten und zu leben. Wenn Sie die folgenden Kapitel durchblättern, lernen Sie den umfassenden institutionellen Ansatz für BNE in der Schule kennen, der auch als Whole School Approach bezeichnet wird.  
 
Definition & Schlüsselelemente

Der ganzheitliche institutionelle Ansatz, auch Whole School Approach genannt, ist ein attraktiver Ansatz, um in der gesamten Schule auf motivierende und zukunftsorientierte Weise zu lernen, zu arbeiten und zu leben. Er beschränkt sich nicht auf den Unterricht im Klassenzimmer. Er ermöglicht durch die Beteiligung aller, BNE Schritt für Schritt in alle wichtigen Aspekte des Schullebens zu integrieren und diese miteinander zu verknüpfen.

Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Schlüsselelemente:

Ein umfassender institutioneller Ansatz zielt darauf ab, «BNE in der gesamten Schule zu leben», wobei der Schwerpunkt auf zwei Punkten liegt:

  • Die Kohärenz zwischen dem, was gelernt wird, und dem, was gelebt wird. Die Schule wird als ein nachhaltiger Lern-, Arbeits- und Lebensraum betrachtet.

  • Alle Akteure, Familien, Partner in und um die Schule herum sind betroffen. Die Schule leistet einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft.

 

Prozess

Es gibt kein Rezept für BNE. Jede Schule gestaltet ihren eigenen Weg – nicht immer geradlinig. Trotzdem gibt es einige Prozessschritte, die sich in der Praxis bewährt haben und die Orientierung geben können. In diesem Prozess sind die klare Unterstützung der Schulleitung und das Mittragen einer Mehrheit des Schulteams entscheidende Bedingungen für ein Gelingen. BNE in der Schule ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Zeit braucht und gleichzeitig verbindet. Einige Pionierschulen sind bereits gestartet und zeigen: BNE hat Potenzial. 
 

 
 

Inspirationen:

Praxisbeispiele von Schulen

Themendossier «Zusammenleben in der Schule»

Themendossier «Partizipation»

Im Lernmedienkatalog sind eine Vielzahl an Unterlagen zum Thema zu finden

«Unsere Geschichte»  ist eine Aktivität, die es Ihnen ermöglicht, Bilanz zu ziehen und sich mit Fachleuten und anderen Akteuren über Ihre Vision, den zurückgelegten Weg und die Entwicklungswünsche auszutauschen.

 

Das Schulnetz21
    

Der ganzheitliche Ansatz, der in Gesundheitskreisen oft als Setting-Ansatz bezeichnet wird, steht im Zentrum der Leistungen des Schulnetz21. Das Schulnetz21 unterstützt gemeinsam mit den kantonalen und regionalen Netzwerken die Schulen auf ihrem Weg zu gesunden und nachhaltigen Lern-, Arbeits- und Lebensräumen.

Das Schulnetz21 meint: «Die Schule entwickelt sich als gesamte Institution zu einem gesunden und sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Lebens-, Arbeits- und Lernort. Schritt für Schritt beeinflussen und bestimmen Nachhaltigkeit und Gesundheit die Vision und die Entwicklung der Organisation auf allen Ebenen (Direktion, Lehrplan, Management usw.). Dies wirkt sich sowohl auf der Ebene der Führung als auch auf der Ebene der Beteiligung aller Akteure aus. Eine nachhaltige Schule kümmert sich um die Qualität ihres Schulklimas. Sie setzt sich für verantwortungsvolle und respektvolle Beziehungen zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generationen sowie gegenüber den natürlichen Ressourcen auf lokaler und globaler Ebene ein.»

Das Tool «Qualitätskriterien für eine gesunde und nachhaltige Schule» bietet in den 16 thematischen Modulen Meilensteine, damit sich die Schule sowohl auf der Seite des Lehrens und Lernens als auch in der gesamten Schule weiterentwickeln kann.

 
Die Bildungslandschaften

Der ganzheitliche Ansatz von Schule und Bildungsumfeld für Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren steht im Zentrum der Angebote der Bildungslandschaften21. In einer «Bildungslandschaft» arbeiten alle Personen und Institutionen, die ein Kind oder einen Jugendlichen fördern, betreuen oder begleiten sollen, zusammen. Sie tauschen Informationen aus, planen neue Angebote und kooperieren systematisch. Ziel ist es, alle Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu fördern, ihnen eine faire Chance auf eine solide Ausbildung zu geben und die Kompetenzen zu entwickeln, mit denen sie am Aufbau einer nachhaltigen Gesellschaft mitwirken können.

Die Toolbox der Bildungslandschaften21 bietet zahlreiche Beispiele, Hilfen und wichtige Punkte für eine erfolgreiche Vernetzung. Sie ist in drei Teile gegliedert: Beteiligte, Ziele und Prozesse. Im Abschnitt Beteiligte erfahren Sie, welche Personengruppen oder Gruppierungen in eine Bildungslandschaft eingebunden werden müssen und welche Aufgaben sie haben. Der Abschnitt Ziele bezieht sich auf die Zutaten, die notwendig sind, um mithilfe einer Bildungslandschaft eine systemische Veränderung des lokalen Bildungswesens zu erreichen. Der Abschnitt Prozess schliesslich enthält praktische Hinweise zu den konkreten Umsetzungsschritten.

 

International

BNE als ganzheitlicher Ansatz für die Schule ist ein international akzeptiertes und verankertes Konzept. In der Roadmap der UNESCO (2014) ist die «Ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen» als prioritäres Handlungsfeld für die Umsetzung von BNE festgehalten.

International erarbeitetes Instrument für BNE-Schulen: Qualitätskriterien für BNE-Schulen, ensi (PDF)

Instrument für Schulen

Aktivität – Impulse zur Diskussion des globalen Ansatzes für Lehrpersonen, Schulleiter/innen und andere Fachleute

Instrument «Unsere Geschichte»
Bilder

 

Kontakt

Dr. Isabelle Bosset
Grundlagen und Verankerung
Wissenschaftliche Grundlagen
+41 31 321 00 28