Vorwort von Conradin Cramer, Stiftungsratspräsident

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Schweizer Beispiel stösst international auf grosses Interesse

An der UNESCO-Weltkonferenz für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) vom 17. bis 19. Mai 2021 in Berlin durfte ich die Schweiz vertreten. Mehr als 2800 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus über 130 Ländern nahmen an der digitalen Konferenz teil. Über 70 Ministerinnen und Minister, von Finnland bis Indonesien, bekräftigten die Dringlichkeit einer Stärkung von BNE, damit die globalen Herausforderungen gemeistert und die Zukunft nachhaltiger gestaltet werden kann.

Die UNESCO-Weltkonferenz bildete den Auftakt für die neue Dekade zur globalen Verankerung von BNE in allen Bildungsbereichen, so auch in der frühkindlichen Bildung, in der Berufs- und Hochschulbildung sowie im informellen Lernen. Die Schweiz zeigte ihr starkes Engagement für BNE und liefertezahlreiche Inputs für konkrete Umsetzungsmöglichkeiten. Mit unseren Beiträgen konnten wir zeigen, wie es der Schweiz gelingt, BNE als ganzheitliches Konzept in den sprachregionalen Lehrplänen, im Unterricht und im gesamtschulischen Ansatz zu verankern. Dank der engen Koordination in Form des Whole-of-Government-Prinzips sind diese Bestrebungen im föderalen Schweizer Bildungssystem sehr erfolgreich. Die fünf Themen Umwelt, Gesundheit, Politik, Menschenrechte und Wirtschaft stehen dabei im Zentrum. Die 20 Jahre Erfahrung, die wir in der Schweiz in der Förderung von BNE sammeln konnten, teilen wir gerne weltweit.

Mir ist es ein grosses Anliegen, dass das Konzept der nachhaltigen und transversalen Entwicklung die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und (bildungs-)politischen Dimensionen vereint. Wichtig ist, dass sich BNE nicht ausschliesslich auf Umweltthemen beschränkt. Denn unser Ziel ist es, ein zukunftsverantwortliches Denken, ein eigenständiges soziales, ökologisches und wirtschaftliches Urteilsvermögen zu stärken und so die Teilnahme am politischen Geschehen und Diskurs zu fördern. éducation21 als Kompetenzzentrum für BNE nimmt in der Schweiz sowohl in der Koordination als auch in der Fachexpertise eine führende Rolle ein.

Die UNESCO-Weltkonferenz hat uns gezeigt, dass sich éducation21 und die Schweiz auf dem richtigen Weg befinden, um BNE in die Schulen und den Unterricht zu tragen. Neue innovative Ideen, das konsequente Setzen von Schwerpunkten und eine gute Vernetzung helfen dabei, BNE im Schweizer Bildungssystem weiter zu etablieren. Eine kontinuierliche Unterstützung durch éducation21 ist dabei auch in Zukunft zentral.

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