Planspiele als Mittel für den Unterricht

Dr. Markus Ulrich war während 15 Jahren als ETH-Forscher und Dozent in der Umweltmodellierung tätig und gründete 1997 die Firma UCS Ulrich Creative Simulations, welche sich auf die Entwicklung und den Einsatz von Planspielen spezialisiert, mit dem thematischen Schwerpunkt nachhaltige Entwicklung. Anlässlich des 2. Internationalen Planspieltags gab er im Interview von seinem grossen Erfahrungsschatz preis.

Markus Ulrich, was ist der Unterschied zwischen einem Simulations- und einem Planspiel?
In England sind das synonyme Bezeichnungen in Frankreich spricht man von jeu de simulation und im Deutschen von Planspiel. Wobei das Planspiel immer Anteile der Komponenten Simulation, Spiel (im eigentlichen Sinne), Rollenspiel und Fallstudie hat. Diese sind allerdings je nach Spiel verschieden stark ausgeprägt.

Mit Planspielen werden komplexe Situationen auf das Wesentliche verdichtet

Was spricht für den Einsatz von Planspielen zur Nachhaltigen Entwicklung im Unterricht?
Mit Planspielen werden komplexe Situationen abstrahiert und auf das Wesentliche verdichtet. Sie ermöglichen auch den Zugriff auf die Zeit. Beim Planspiel triCO2lor sitzen zum Beispiel verschiedene Generationen am Tisch und bringen sich ein. Zudem kann mit Planspielen gefahrlos experimentiert werden. Dabei geben sie den Schüler/-innen die Möglichkeit ganz tiefe Erlebnisse zu machen und Erfahrungen zu sammeln, wie sie es sonst nur selten tun können. Dazu ein Beispiel: Vor einigen Jahren war ich bei einem Test an der Universität St. Gallen. Die Wirtschaftspädagoginnen und –pädagogen haben bei einem Planspiel den Ozean leergefischt. Sie waren entsetzt darüber, dies geschafft zu haben, obwohl sie die Regeln kannten und sich für ökologisch bewusst hielten. Aber das System hat sie hereingezogen und der Ozean war leer. Sie haben dann in der Reflexion gelernt, was da schiefgelaufen ist und wie die Regeln geändert werden müssten.

Weiterlesen

Kontakt

Christoph Frommherz
Unterricht
Ausserschulische Akteure
+41 31 321 00 25