Projekt «Agis pour ton futur»

 

 
Beim Projekt «Agis pour ton futur» befassen sich die Lehrpersonen Sabine Stäuble, Caterina Gentizon und Nadia Lausselet mit der Erarbeitung von Aktivitäten und Materialien für die obligatorische Schulzeit zur Sensibilisierung auf eine Nachhaltige Entwicklung. Im Interview beschreiben sie ihre Rolle und das Arbeitsverhältnis zu den Lernenden.

Was hat Sie dazu motiviert sich in diesem Projekt zu engagieren?
Caterina Gentizon: Alles hat mit dem Engagement von vier unserer Schüler anlässlich des 10. europäischen Jugendparlaments zum Thema Wasser im Jahr 2011 begonnen: Nach ihrer Rückkehr mussten sie ein Projekt zur Sensibilisierung im Umweltbereich entwickeln. In den Niederlanden hatten sie bereits ein Spiel über den Gletscherschwund konzipiert. Schnell wollten sie etwas Grösseres unternehmen und baten uns um Unterstützung. Die Idee hat uns gefallen. Da die nötige Infrastruktur im Schulhaus vorhanden war, haben Sabine Stäuble und ich uns bereit erklärt, das Projekt an die Hand zu nehmen.

Wie ist das Projekt in den Unterricht integriert?
Sabine Stäuble: Wir schlugen vor, die Aktivitäten in den Wahlkurs Geographie der dritten Gymnasialklasse zu integrieren. Die Schülerinnen und Schüler, die sich hier einschreiben, lieben das Fach, kennen das Projekt und haben demnach Lust mitzumachen. Im ersten Jahr wurden rund ein Duzend Aktivitäten zu den Themen «Naturgefahren» und «nachhaltige Stadt» realisiert und den Geographie-Lehrpersonen der Sekundarstufe 1 zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr sind es zwischen 10 und 15 Aktivitäten zu den Themen «Wasser» und «Ernährung». Das Projekt erfährt von den Lernenden grossen Zuspruch. Sie können sich konkret beteiligen und alles von A bis Z selber realisieren. Und als krönender Abschluss testen sie die selbst entwickelten Aktivitäten im Unterricht mit 20 jüngeren, aufmerksamen Schülerinnen und Schülern, was für sie sehr motivierend wirkt.

Inwiefern beeinflusst das Projekt Ihren Unterricht?
Sabine Stäuble: Ich übernehme eine völlig andere Rolle als im regulären Unterricht. Ich helfe den Jugendlichen vor allem das Projekt zu realisieren, begleite sie, richte sie auf, damit sie Fortschritte machen und zielgerichtet arbeiten können. Manchmal sind sie über die viele Arbeit, die sie noch erledigen müssen, entmutigt. Dann motiviere ich sie: Schliesslich werden sie sich freuen, wenn sie ihre Arbeit in der Klasse vorstellen, wenn alles gut geht und normalerweise ist dem so.

Nadia Lausselet: Ich schätze diese Dynamik zwischen Lehrperson und Lernenden. Es geht in erster Linie um eine persönliche Begleitung, die viel Platz für die Co-Konstruktion unter Lernenden, zwischen ihnen und den Lehrpersonen sowie der Klasse als Gruppe lässt. Sie ist auf die Entwicklung und Qualität der jeweiligen Projekte ausgerichtet und erlaubt den optimalen Einbezug von Kompetenzen der verschiedenen – auch ausserschulischen – Akteure in den Wissensaufbau. Ich bin von der Beteiligung der einzelnen Schülerinnen und Schüler stark beeindruckt, welche Projektkompetenzen ausüben wie z.B. Arbeit strukturieren, Autonomie entwickeln, erfinden und weiterentwickeln, mit unterschiedlichen Akteuren interagieren und sich sozial einbringen. Alles in allem ist es ein ganzheitliches Projekt, das eine Gruppendynamik zugunsten der Schule erlaubt hat, mit einer Schulgemeinschaft die es trägt, der Verwaltung, die es unterstützt und mit motivierten Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern, die es weiterführen möchten.
 

Vollständiges Interview (auf Französisch)

Links

Projekt-Site (französisch)

Seite des Projekts auf éducation21.ch (französisch)
 

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