Rassismus erkennen
Quelle: Wikimedia, Mithil mintu
Wir befinden uns in einem historisch gewachsenen rassistischen System, worin das Erbe des Kolonialismus immer noch nachwirkt. Das heisst, wir leben in einer rassistisch geprägten Gesellschaft und reproduzieren manchmal auch selbst Rassismus, obwohl das nicht unsere Intention ist. Es ist wichtig, dass wir über die Haltung, Reaktion und Wirkung von und über Rassismus sprechen. Durch dieses Bewusstsein können wir gemeinsam Verantwortung für ein gelingendes Zusammenleben übernehmen und uns aktiv der Rassismusprävention verschreiben.
- Einleitung
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Die Einleitung und das Hintergrundwissen sind auch als Download verfügbar: Rassismus erkennen.
1. BNE-Relevanz
Die Black-Lives-Matter-Bewegung (BLM) im Sommer 2020 zeigte auch in der Schweiz eindrücklich die gesellschaftliche Relevanz des Themas Rassismusprävention und Rassismuskritik in der Schule. Die Sensibilisierung für Rassismus ist grundlegend für eine soziale Nachhaltigkeit.
Oft führen Unwissenheit und Unsicherheit dazu, dass Rassismus ausgeschwiegen und somit unbewusst weitergetragen wird. Nicht rassistisch zu denken, reicht also nicht. Es braucht eine aktive Auseinandersetzung mit der Thematik.
Welche Verantwortung trägt die Schule?
Da Rassismus auf unterschiedlichen Ebenen stattfindet (siehe Hintergrundwissen ), ist antirassistisches Handeln sowohl eine gesellschaftliche wie auch eine individuelle und institutionelle Aufgabe. Denn kaum eine Institution prägt das Heranwachsen so wie die Schule. Daher ist es unabdingbar, dass sich Bildungsakteurinnen und Bildungsakteure mit rassismuskritischer Bildung auseinandersetzen müssen.
Antirassismus, sowie verschiedene Formen von Diskriminierung sind in der Schule zu thematisieren und sorgfältig zu behandeln, um einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben zu leisten. Dies bedingt, eigene Werte und Normen zu hinterfragen und reflektieren. Wie schnell reagiert man immer noch überrascht, wenn eine Frau mit Kopftuch perfekt Schweizerdeutsch spricht oder auch Sätze ausgesprochen werden wie «in eurem Land …»? Hier stellt sich die Frage, welche Auswirkungen unsere Wortwahl und Haltung auf die Betroffenen haben. Die stetigen Veränderungen im Umgang mit kultureller Vielfalt sind eine Bereicherung und zugleich eine Herausforderung: Neue Klassenmitglieder, neue Nachbarn oder Bekannte, die wegziehen. Ein friedliches Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft muss geübt und gelernt werden.
Durch gesellschaftlich einschneidende Ereignisse wie die Covid-19-Pandemie, dem Krieg in der Ukraine oder unterschiedlichen Flüchtlingswellen wird ersichtlich, dass Fremdenfeindlichkeit, Stereotypisierung, Vorurteile oder Verallgemeinerung auch in der Schweiz Themen sind. Die Auseinandersetzung mit Rassismus und kulturellen Ungleichheiten werden im Schulkontext sowie in aktuellen Lernmedien überwiegend in Verbindung mit der nationalen Herkunft gemacht. Oft fehlt dabei das Einnehmen von unterschiedlichen Sichtweisen und die Wahrnehmung der Befindlichkeit von betroffenen Personen. Um dem entgegenzuwirken, ist es sinnvoll, dass Lehrpersonen und Schulleitende diesen Fragen Raum verschaffen. Für Kinder und Jugendliche mit Diskriminierungserfahrung ist es essenziell, über ihre Erfahrungen sprechen zu können, damit sie das Erlebte einordnen können und erfahren, dass gewisse Situationen ein gesellschaftliches und nicht ein persönliches Problem darstellen. Dies mindert die verletzende Wirkung von Diskriminierungserfahrung zwar nicht, kann aber zu einer förderlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen beitragen und ihr Selbstbewusstsein stärken.
Wohin führt der Antirassismus-Diskurs?
Die UNO formuliert mit den «17 Sustainable Development Goals (SDGs) eine bis 2030 zu erreichende Zielvorstellung. Dabei werden in der Schweiz zum Thema Rassismus folgende Zielsetzungen anvisiert:
- Das SDG 4 (hochwertige Bildung) trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen aller in der Schweiz lebenden Menschen bei. Bis im Jahr 2030 sollen alle Personen einen gleichberechtigten Zugang zur Bildung erhalten. In einem internationalen Unterziel wird unter anderem auch auf «Angehörige indigener Völker» hingewiesen, was aufzeigt, dass auch Minderheiten und Randgruppen explizit mitbedacht werden müssen.
- Das SDG 5 (Geschlechtergleichheit) stellt eine grosse Hürde für eine Nachhaltige Entwicklung dar, da innerhalb einer Gesellschaft wirtschaftliche und rechtliche Benachteiligungen stattfinden. Die Gleichstellung und chancengerechte Umsetzung von Rechtsvorschriften und die Anpassung von Werten und Haltungen gegenüber Benachteiligten soll auch im antirassistischen Diskurs stattfinden.
- Das SDG 10 (weniger Ungleichheiten) bezieht sich auf die Möglichkeiten gesellschaftlicher Gruppen, welche sich am sozialen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Leben beteiligen. Bis 2030 soll jeder Staat die politische, wirtschaftliche und soziale Inklusion fördern – unabhängig von Status, Alter, Geschlecht, Beeinträchtigung, Rasse, Ethnizität, Herkunft, Religion usw.
- Das SDG 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) verweist nicht nur auf die Diskriminierung und ungleichmässige Behandlung, sondern bezieht sich auch auf das Vorgehen und somit auf Handlungsoptionen in diesem Bereich.
Bildung stellt einen zentralen Schlüssel zur Erreichung der SDGs dar. Die genannten Ziele sind nicht nur im Sinne der Thematisierung und Kompetenzförderung wichtig, sondern sollen auch im gesamtschulischen Alltag prägend sein (siehe Umsetzung in der Schule ).
Was hat Rassismus mit (B)NE zu tun?
Zum Nachdenken:
- Wie können gemeinsame Lösungen für die Zukunft gefunden und umgesetzt werden, wenn nicht alle Beteiligten angehört oder ernst genommen werden oder die Möglichkeit zur Mitgestaltung haben?
Kritisches Denken im Kontext von Rassismus betrifft vornehmlich die Reflexion und (Weiter-) Entwicklung sozialer und ökonomischer Dimensionen. Die soziale Nachhaltigkeit rückt die Entfaltung der Persönlichkeit und somit die individuellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten und Ausgangsbedingungen in den Fokus. Die ökonomische Dimension bezieht sich auf die Art und Weise, wie und inwiefern betroffene Personen an gesellschaftlichen Prozessen und Strukturen teilhaben können. Daraus ergeben sich Themenfelder wie soziale Gerechtigkeit, Sicherheit, Aus- und Weiterbildung, faire Arbeitsbedingungen oder auch die Möglichkeit beruflicher Entfaltung.
Was auf den ersten Blick einfach klingt, ist in Verbindung mit strukturellem und institutionellem Rassismus komplex. Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten in Bezug auf Toleranz, Respekt und Wertschätzung im Zusammenleben Fortschritte erzielt wurden, folgen unser Rechtssystem und die Art und Weise, wie wir in der Gesellschaft handeln und funktionieren, noch immer auf der Basis von traditionellen und herkömmlichen Gewohnheiten (siehe Hintergrundwissen).
Damit Chancengerechtigkeit und ein respektvolles Zusammenleben in unserer Gesellschaft möglich werden, ist es notwendig, herkömmliche Denkweisen in Bezug auf Rassismus zu durchbrechen. Dies beinhaltet z.B. eine Auseinandersetzung in Form von:
- Hinführung: Begriffe und Ebenen von Rassismus (struktureller, institutioneller, alltäglicher Rassismus) kennenlernen.
- Wissensaufbereitung: Koloniale Geschichte und postkoloniale Strukturen und deren Auswirkungen auf die Gegenwart analysieren.
- Vernetzung: Verschiedene Sichtweisen und Bedürfnisse in Verbindung bringen.
- Visionsentwicklung: Gemeinsame Zukunftsvisionen entwickeln.
- Entscheidungsfindung: Reflexionen, Wertediskussionen sowie das Finden und Vertreten eigener Standpunkte.
- Transfer: Umsetzbare Handlungsoptionen besprechen.
2. BNE-Fragen und -Kompetenzen
BNE-Fragen
Die im Folgenden aufgelisteten BNE-Fragen zeichnen sich durch ihre Komplexität aus. Das heisst, Antworten sind nicht entweder richtig oder falsch, sondern zu diskutieren. Deshalb können diese Fragen als Grundlage für Diskussionen, Aufträge, Projekte oder ähnliches im Unterricht oder in der Schule dienen.
Individuelle Ebene:
- Was verstehe ich unter Rassismus?
- Was kann ich tun, um gegen Rassismus vorzugehen?
- Reagiere ich manchmal auch rassistisch?
- Wie fühlt man sich, wenn man von Rassismus betroffen ist? Was kann man dagegen tun?
Gesellschaftliche Ebene:
- Verstehen wir alle das Gleiche unter Rassismus? (in der Klasse, in der Schweiz, auf der ganzen Welt)
- Mit welchen Mitteln und Massnahmen können wir gemeinsam gegen Rassismus vorgehen?
- Wann ist die Rassismusbekämpfung erfolgreich?
- Wie fördern wir gemeinsam einen respektvolleren Umgang miteinander?
- Welche Übungen und Fähigkeiten braucht es, um Toleranz zu lernen und zu fördern?
- Gibt es Kategorien von Rassismus, die schlimmer sind als andere?
- Wo in unserer Umgebung werden rassismuskritische Darstellungen sichtbar? Welche Alternativen empfehlen wir dazu?
- Warum ist es wichtig, Rassismus zu bekämpfen?
- Was hat Rassismusbekämpfung mit einer starken Nachhaltigkeit zu tun?
- Ist Social Media eine Chance oder Hürde in der Rassismusdiskussion?
- Was können Lehrpersonen, Schulleitungen, Schulsozialarbeiter/innen tun, damit sich alle zugehörig fühlen?
- Wie können wir als Einzelperson das Phänomen eines strukturellen Rassismus lösen?
3. Umsetzung im Unterricht
Die Thematisierung und Reflexion im Umgang mit Rassismus braucht genügend zeitliche Ressourcen.
Ausgangslage: Entweder wird der Zugang von gegenseitiger Toleranz gewählt oder die exemplarischen Beispiele zu Chancengerechtigkeit, welche vor allem die Ebenen von Rassismus thematisieren.
Beispiele :
- Gemeinsamkeiten Suchen: Gemeinsame Listen, Collagen erstellen
- Spiel der Zugehörigkeiten: Anhand welcher Kriterien stellen wir unsere Gruppen zusammen?
- Gemeinsame Werte finden: Ethische Fragen im Umgang mit Rassismus anhand von Fallbeispielen (Ines-Schulgeschichten) stellen.
- Toleranz und Wertschätzung: Gegenseitig Komplimente geben
- Privilegien diskutieren: Wer hat mehr/besseren Zugang zu Wissen, Freizeitangeboten, medizinischer Versorgung, Kirchen, Jobs, Wohnungssuche usw.?
- Klassenraumgestaltung: Repräsentationsmedien, Ämtli, Lernmedien, Tischordnung usw. rassismuskritisch analysieren
- Sprachsensibilisierung: Interkulturelle Texte und Bildungsmedien analysieren und besprechen
- Beispiele extremistischer Propaganda (Hassreden, Verschwörungstheorien, islamistische Ideologien, Fake News) untersuchen und deren mögliche Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft diskutieren. Zyklus 3 / Sek II - Extremismus im Internet (3 Lernmodule)
- Bilder aus den Medien bezüglich Präsenz und Darstellung von Menschen verschiedener Hautfarbe (Sport, Mode, Musik, Werbung, usw.) untersuchen.
- Von Filmen ausgehen: Zyklus 2 - Frontière (Animationsfilm); Rassismus in der Schweiz (Dokumentationsfilm), Sek II - Nicht französisch genug (Kurzfilm).
4. Umsetzung in der Schule
Wie kann an der Schule aktiv gegen Rassismus vorgegangen, der gegenseitige Respekt gefördert und Kompetenzen für ein friedliches Zusammenleben im Unterricht und in der Schule gestärkt werden?
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- Schulleitbild anpassen. Zum Beispiel für eine rassismus- und diskriminierungskritische Schule sensibilisieren (Regeln im Umgang mit diskriminierenden Äusserungen, Stereotypen, Vorurteile, ethnische Gruppenbildungen etc.).
- Lesekultur in Unterricht und Schule aufbauen und pflegen (Sprachförderung und Sensibilisierung von Hate Speech etc.). Obere Klassen: Im Zusammenhang mit Social Media und digitaler Kommunikation.
- Interkulturellen Austausch auf Gemeinde- und Quartierebene pflegen (interkulturelles Fest organisieren).
- Projektwoche zu Ethnien, interkulturelle Verständigung, Hate Speech, Medienbildung mit Fokus Rassismus organisieren, Praxisbeispiel Begegnung mit Flüchtlingen.
- Partnerschaften mit dem lokalen Gewerbe pflegen (niederschwellige Zugänge zur Berufswelt schaffen).
- Gewaltprävention umsetzen (Konfliktmanagement, Mobbingprävention etc.). Zum Beispiel Sensibilisierung von Risiken der Internetnutzung und Missbrauch von sozialen Medien.
- Austausch mit anderen Schulen (aus unterschiedlichen Sprachregionen, Ländern, Kulturen): Virtuell und wo möglich auch real.
Weiterführende Informationen unter:
publiziert am 30.06.2023 - 1.Zyklus
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Bezüge zum Lehrplan
NMG 7.1
NMG 10.1
NMG 11.4
NMG 12.5
Überfachliche Kompetenzen: Umgang mit Vielfalt
Vielfalt als Bereicherung erfahren, Gleichberechtigung mittragenUnterrichtseinheiten
Analyse Unterrichtsmaterial (Download)
In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Schülerinnen und Schüler Lernmedien, die sie tagtäglich verwenden, auf deren rassistischen Gehalt.Sprachgebrauch (Download)
Diese Unterrichtseinheit hat zum Ziel, den eigenen Sprachgebrauch und den anderer zu untersuchen.Handlungsspielräume (Download)
Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Frage auseinander, wie ein rassismusfreies Miteinander gelingt.Lernmedien und Filme
Julian ist eine Meerjungfrau (Bilderbuch)
«Julian findet Meerjungfrauen wunderbar. Am liebsten wäre er selbst eine. Und warum eigentlich nicht?». Der Junge verkleidet sich mit den zu Hause herumliegenden Alltagsgegenständen als Meerjungfrau. Seine Grossmutter akzeptiert ihn so, wie er ist, und geht mit ihm an einen Ort, wo er andere Meerjungfrauen sieht: «Genau wie du, mein Schatz». Das Bilderbuch ermöglicht eine neutrale Herangehensweise an das Thema Diversität und Vielfalt.Wer tanzt schon gern allein? (Bilderbuch)
Das Bilderbuch enthält 25 kurze Geschichten und Gedichte über das Zusammenleben von Menschen. Gesellschaftliche Herausforderungen werden in kindergerechten Fallbeispielen und ansprechenden Bildern dargestellt. Die Texte/Gedichte enthalten meist einen offenen Schluss und lassen eine eigene Interpretations- und Urteilsbildung zu.Steck mal in meiner Haut (Bilderbuch)
Im Bilderbuch werden verschiedene Auffassungen und Perspektiven von Rassismus und diskriminierenden Äusserungen beschrieben. Das Glossar mit QR-Code bietet weitere Anregungen für die didaktische Umsetzung.Transkulturelle Gewaltprävention und Gesundheitsförderung (PDF)
Mit der Idee Lehrpersonen zu befähigen, Schüler/innen möglichst früh die Gleichwertigkeit von Kulturen, Religionen und Lebensformen zu vermitteln, entstand dieses Handbuch. Es bietet Kontextwissen und Definitionen zu zentralen pädagogischen Prinzipien der Gewaltprävention sowie direkt umsetzbare Übungen zur Vorbeugung aller Formen von Gewalt und Diskriminierung.Quer (Bilderbuch)
Hypsi, eine Fledermaus, die nur auf dem Rücken fliegen kann, wird von ihresgleichen ausgelacht und ausgeschlossen... Eine Bilderbuchgeschichte voller Windungen und Wendungen, dazu gedacht, um mit Kindern kritisch über Normen, Unterschiede und Machtverhältnisse nachzudenken, die Ursache für ungleiche Behandlung, Diskriminierung und Ausgrenzung sind.Was WÜRDEst du tun? (Bilderbuch)
Eine unangenehme Situation, ein erklärender Satz und die Frage «Was WÜRDEst du tun?» animieren die Schüler/innen, sich mit unterschiedlichen Formen diskriminierenden Verhaltens und der Bedeutung der Menschenwürde auseinanderzusetzen. Dabei geht es um Themen, die jedes Kind kennt: Scham, Schadenfreude, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Mobbing,…Illi der Landstreicher (Bilderbuch, Hörspiel-CD, Begleitdossier, Puppentheater)
Das Dorfleben gerät ziemlich durcheinander, als ein Fremder auftaucht: Illi, der Dachs. Kann man ihm trauen? Als ein Diebstahl passiert, ist der Schuldige schnell gefunden. Ein Bilderbuch über Ängste und Vorurteile. Begleitdossier für Lehrpersonen und Mundart-Hörspiel separat erhältlich. Die Geschichte kann ausserdem als Puppentheater gebucht werden.Vielfalt bewegt – Spiele zur Förderung der sozialen Kompetenz (Spiel)
Einzelspiele, Partnerspiele, Spiele für kleinere Gruppen sowie für die ganze Klasse betonen das Miteinander und stellen das gemeinsame Handeln ins Zentrum.No to Racism (Buch)
«Warum fällt es uns so schwer, über Rassismus zu sprechen? Und warum ist es so wichtig, auch in der Schule Rassismus zu thematisieren?». Das Buch spricht interessierte Lehrpersonen an, die sich vertiefter mit dem aktuellen Rassismusdiskurs auseinandersetzen wollen und auch bereit sind, die eigene Haltung oder Verhaltensweisen zu hinterfragen.Praxisbeispiele
Wir sind die Welt – Gesundheitsförderung als Schulkultur
Im Schulhaus Rosenberg lernen Schüler/innen aus 25 Nationen. Hauptziel der letzten Jahre war, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, damit sich alle wohl fühlen. Im Schuljahr 2017/18 lautete das Thema «Wir sind die Welt».gleich=gleich?! - Dem Thema Rassismus mit künstlerischen Interventionen begegnen
Vier Klassen beschäftigten sich im Rahmen des Projekts «gleich=gleich?!» von artlink während mehreren Monaten mit Rassismus und erlebten spannende Begegnungen. Gemeinsam mit professionellen Künstler/innen aus Musik, Theater, Textentwicklung und Szenographie reflektierten die Schüler/innen das Thema Rassismus und recherchierten dazu.Wir dürfen Gefühle haben!
Erste Erfahrungen mit dem Programm «Denk-Wege»
Wie wird die kulturelle Vielfalt in einer Schule proaktiv gestärkt? Welche Instrumente helfen zur Vorbeugung von Diskriminierung und rassistischem Verhalten an der Schule? Wie gelingt die Einbindung dieser Thematik in allen Klassen des Schulbetriebs?Ausserschulische Angebote
Giraffenland
Das Theaterstück zeigt den Weg zweier Tiere unterschiedlicher Herkunft, die sich treffen, über ihre Vorurteile stolpern, wieder aufstehen und dank Neugierde den Weg zueinander finden. - 2.Zyklus
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Bezüge zum Lehrplan
NMG 7.1
NMG 10.1
NMG 11.4
NMG 12.5
Überfachliche Kompetenzen: Umgang mit Vielfalt
Vielfalt als Bereicherung erfahren, Gleichberechtigung mittragenUnterrichtseinheiten
Analyse Unterrichtsmaterial (Download)
In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Schülerinnen und Schüler Lernmedien, die sie tagtäglich verwenden, auf deren rassistischen Gehalt.Sprachgebrauch (Download)
Diese Unterrichtseinheit hat zum Ziel, den eigenen Sprachgebrauch und den anderer zu untersuchen.Handlungsspielräume (Download)
Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Frage auseinander, wie ein rassismusfreies Miteinander gelingt.Lernmedien und Filme
Jenische, Sinti, Roma (Buch und PDF)
Verschiedene Erzähltexte von portraitierten Personen ermöglichen die Sensibilisierung für die Bezeichnungen Jenische, Sinti und Roma. Mit Hilfe verschiedener Aufgabentypen und vertiefenden Fragestellungen werden diese Minderheitenthemen verständlich gemacht.Steck mal in meiner Haut (Bilderbuch)
Im Bilderbuch werden verschiedene Auffassungen und Perspektiven von Rassismus und diskriminierenden Äusserungen beschrieben. Das Glossar mit QR-Code bietet weitere Anregungen für die didaktische Umsetzung.ToleranzON (App)
Die Lernenden erhalten einen eigenen App-Zugang, der sie anonym und selbsterklärend durch die Themen Rassismus, Diskriminierung und Hate Speech führt. Die App lässt Spielraum für eigene Unterrichtsumsetzungen und bietet sich als Orientierung und Ergänzung an.Mit Grundschulkindern über Diskriminierung und Rassismus sprechen (Heft)
Die Lernenden erhalten einen eigenen App-Zugang, der sie anonym und selbsterklärend durch die Themen Rassismus, Diskriminierung und Hate Speech führt. Die App lässt Spielraum für eigene Unterrichtsumsetzungen und bietet sich als Orientierung und Ergänzung an.Wer tanzt schon gern allein? (Bilderbuch)
Das Bilderbuch enthält 25 kurze Geschichten und Gedichte über das Zusammenleben von Menschen. Gesellschaftliche Herausforderungen werden in kindergerechten Fallbeispielen und ansprechenden Bildern dargestellt. Die Texte/Gedichte enthalten meist einen offenen Schluss und lassen eine eigene Interpretations- und Urteilsbildung zu.Was WÜRDEst du tun? (Bilderbuch)
Eine unangenehme Situation, ein erklärender Satz und die Frage «Was WÜRDEst du tun?» animieren die Schüler/innen, sich mit unterschiedlichen Formen diskriminierenden Verhaltens und der Bedeutung der MenschenWÜRDE auseinanderzusetzen. Dabei geht es um Themen, die jedes Kind kennt: Scham, Schadenfreude, Ausgrenzung, Ungerechtigkeit, Mobbing,…Lehrerhandbuch zur Prävention von gewalttätigem Extremismus (Heft)
Mit dieser Publikation legt die UNESCO ihr erstes Lehrerhandbuch zur Prävention des gewalttätigen Extremismus durch Bildung vor. Bereichsübergreifende Projektideen, vertiefte Aktivitäten für die Nachbesprechung, die Rolle der Bildung in diesem Kontext, Tipps zur Vorbereitung von Unterrichtsgesprächen sind darin enthalten.Verfolgt und vertrieben (Heft)
In diesem Lehrmittel beschäftigen sich die Schüler/innen mit Kinder-Biographien aus dem 2. Weltkrieg und lernen damit ihre Werte, Perspektiven zu hinterfragen und Empathie für die heutigen Flüchtlinge zu entwickeln.Respekt statt Rassismus (3 Kurzfilme)
Die DVD trägt dazu bei, dass sich Kinder kritisch mit verschiedenen Aspekten des Phänomens Rassismus befassen, Ursachen, Mechanismen und Folgen analysieren, ihre eigene Haltung überdenken und Strategien entwickeln, wie man Rassismus vorbeugen kann. Folgende Filme richten sich an Zyklus 2: Frontière, Mohamed, SchwarzfahrerTommy Mütze (Buch)
In «Tommy Mütze» geht es um die Integration eines neu in eine 4. Klasse eintretenden Kindes in Südafrika. Zum Buch gehört eine Unterrichtseinheit mit Sachinformationen und Übungen zu Geschichte, Ethnien, Sprachen, Apartheid in Südafrika sowie Fragen zu Diskriminierung und Gender. Ergänzend steht ausserdem ein Hörspiel von Radio SRF zur Verfügung.Prinzip Vielfalt (Heft)
Das Lehrmittel thematisiert Gleichsein und Anderssein mit Fokus körperliche Behinderung. Das Ziel der Unterrichtsaktivitäten besteht darin, Inklusion, Offenheit und Wertschätzung im Alltag zu fördern.Crossroads (Buch)
Das Handbuch geht der Frage nach, wie Lehrpersonen Kinder im Bereich der Gewaltprävention mit den Spannungsfeldern, in denen sie leben, so unterstützen können, dass sie selbst aktiv zu einer offenen und respektvollen Gesellschaft beitragen können. Im praktischen Teil finden sich neue Methoden für die Gewalt-, Sexismus- und Rassismuspräventionsarbeit.No to Racism (Buch)
«Warum fällt es uns so schwer, über Rassismus zu sprechen? Und warum ist es so wichtig, auch in der Schule Rassismus zu thematisieren?». Das Buch spricht interessierte Lehrpersonen an, die sich vertiefter mit dem aktuellen Rassismusdiskurs auseinandersetzen wollen und auch bereit sind, die eigene Haltung oder Verhaltensweisen zu hinterfragen.Praxisbeispiele
Wir sind die Welt – Gesundheitsförderung als Schulkultur
Im Schulhaus Rosenberg lernen Schüler/innen aus 25 Nationen. Hauptziel der letzten Jahre war, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, damit sich alle wohl fühlen. Im Schuljahr 2017/18 lautete das Thema «Wir sind die Welt».gleich=gleich?! - Dem Thema Rassismus mit künstlerischen Interventionen begegnen
Vier Klassen beschäftigten sich im Rahmen des Projekts «gleich=gleich?!» von artlink während mehreren Monaten mit Rassismus und erlebten spannende Begegnungen. Gemeinsam mit professionellen Künstler/innen aus Musik, Theater, Textentwicklung und Szenographie reflektierten die Schüler/innen das Thema Rassismus und recherchierten dazu.Wir dürfen Gefühle haben!
Erste Erfahrungen mit dem Programm «Denk-Wege»
Wie wird die kulturelle Vielfalt in einer Schule proaktiv gestärkt? Welche Instrumente helfen zur Vorbeugung von Diskriminierung und rassistischem Verhalten an der Schule? Wie gelingt die Einbindung dieser Thematik in allen Klassen des Schulbetriebs?Ausserschulische Angebote
Themenprojekt Diskriminierung und Mobbing / Weltreligionen
(Stiftung Kinderdorf Pestalozzi)
Je nach gewähltem Fokus beschäftigen sich die Schüler/innen mit Themen in der eigenen Schulklasse, mit kulturellen Unterschieden, ihrer Identität, Gruppenzusammenhalt sowie Ausgrenzung bis Rassismus einerseits und mit den Themen Weltreligionen, Toleranz und friedliches Zusamenleben andererseits.Giraffenland
Das Theaterstück zeigt den Weg zweier Tiere unterschiedlicher Herkunft, die sich treffen, über ihre Vorurteile stolpern, wieder aufstehen und dank Neugierde den Weg zueinander finden. - 3.Zyklus
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Bezüge zum Lehrplan
ERG 1.2
ERG 3.2
ERG 4.4
ERG 5.5
Überfachliche Kompetenzen: Umgang mit Vielfalt
Vielfalt als Bereicherung erfahren, Gleichberechtigung mittragenUnterrichtsvorbereitungen
Analyse Unterrichtsmaterial (Download)
In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Schülerinnen und Schüler Lernmedien, die sie tagtäglich verwenden, auf deren rassistischen Gehalt.Sprachgebrauch (Download)
Diese Unterrichtseinheit hat zum Ziel, den eigenen Sprachgebrauch und den anderer zu untersuchen.Handlungsspielräume (Download)
Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Frage auseinander, wie ein rassismusfreies Miteinander gelingt.Lernmedien und Filme
Kopfstoff (Film mit Begleitmaterial)
Mit den Porträts will der Film gerade bei Arbeitgebenden Vorurteile gegenüber Musliminnen bewusst machen, Berührungsängste abbauen und einen offenen Dialog fördern.ToleranzON (App)
Die Lernenden erhalten einen eigenen App-Zugang, der sie anonym und selbsterklärend durch die Themen Rassismus, Diskriminierung und Hate Speech führt. Die App lässt Spielraum für eigene Unterrichtsumsetzungen und bietet sich als Orientierung und Ergänzung an.Rassismus in der Schweiz (Film mit Begleitmaterial)
Der Tod von George-Floyd löste im Sommer 2020 weltweit gesellschaftspolitische Debatten im Umgang mit Rassismus aus. In den Diskussionen mit verschiedenen Personen wird Angelique Beldner klar, dass sie im Erwachsenenalter ihre eigene Identität neu finden muss und merkt, dass sie doch nicht so «schweizerisch» ist, wie sie bisher angenommen hatte.Lehrerhandbuch zur Prävention von gewalttätigem Extremismus (PDF)
Mit dieser Publikation legt die UNESCO ihr erstes Lehrerhandbuch zur Prävention des gewalttätigen Extremismus durch Bildung vor. Bereichsübergreifende Projektideen, vertiefte Aktivitäten für die Nachbesprechung, die Rolle der Bildung in diesem Kontext, Tipps zur Vorbereitung von Unterrichtsgesprächen sind darin enthalten.Moderne Sklaverei? (PDF)
In den Modulen «Globale Arbeitsverhältnisse», «Politische Ökonomie der Migration» und «Prekäre Arbeitsverhältnisse» setzen sich die Schülerinnen und Schüler mittels zahlreicher Aufgaben, unterstützt von guten Materialien und spannenden Methoden, mit der Frage auseinander, inwiefern die heutigen Arbeitsverhältnisse vieler Menschen weltweit an moderne Sklaverei erinnern.Antisemitismus im Alltag (PDF)
Antisemitismus und Judenfeindlichkeit sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Der Lehrpersonenkommentar liefert wertvolle Informationen für eine sorgfältige Einbettung des Themas und enthält Tipps über die Vor- und Nachbereitung.Gesicht zeigen – aber wie? (Heft)
In der U-Bahn wird jemand angepöbelt und beleidigt. Schreite ich ein? Jemand entreisst einer älteren Frau die Handtasche. Laufe ich hinterher? Wie kann man in so einem Moment «Gesicht zeigen»? Das vorliegende Heft leistet einen wichtigen Beitrag rund um Zivilcourage, Rassismus und Diskriminierung. Es gibt konkrete Tipps zu einem «zivilcouragierten Verhalten». Es wird auf weiterführende Angebote, Materialien, sowie Spiele verwiesen. Das Stöbern auf der Webseite von gesichtzeigen.de lohnt sich ebenfalls.Das Buch vom Antirassismus (Buch)
Was ist Rassismus? Woher kommt er? Warum existiert er? Und die wichtigste Frage von allen: Was kann ich dagegen tun? In diesem aussergewöhnlichen Buch für Jugendliche und junge Erwachsene wird in 20 Kapiteln durch die Geschichte des Rassismus geführt, es werden Hintergründe und Missverständnisse erklärt sowie Werkzeuge an die Hand gegeben, um eine Gesellschaft frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass zu bauen.Crossroads (Buch)
Das Handbuch geht der Frage nach, wie Lehrpersonen Kinder und Jugendliche im Bereich der Gewaltprävention mit den Spannungsfeldern, in denen sie leben, so unterstützen können, dass sie selbst aktiv zu einer offenen und respektvollen Gesellschaft beitragen können. Im praktischen Teil finden sich neue Methoden für die Gewalt-, Sexismus- und Rassismuspräventionsarbeit.Respekt statt Rassismus (5 Kurzfilme)
Die DVD trägt dazu bei, dass sich Schüler/innen kritisch mit verschiedenen Aspekten des Phänomens Rassismus befassen, Ursachen, Mechanismen und Folgen analysieren, ihre eigene Haltung überdenken und Strategien entwickeln, wie man Rassismus vorbeugen kann. Folgende Filme richten sich an Zyklus 3: Schwarzfahrer, The Cookie Thief.Bilder im Kopf – Klischees, Vorurteile, kulturelle Konflikte (6 Kurzfilme)
6 Kurzfilme erzählen von Begegnungen verschiedenster Menschen. Auf den Punkt gebracht, manchmal auch komisch und meist mit unerwarteten Wendungen zeigen die Filme, was passiert, wenn Vorurteile und Klischees über tatsächliche oder vermeintliche kulturelle Unterschiede die Wahrnehmung trüben und die Kommunikation bestimmen.Alltäglicher Rassismus (PDF-Unterrichtsanregungen)
Er ist auf den ersten Blick für viele unsichtbar, dazu subtil und hartnäckig. Ziel dieser Ausgabe der «Themenblätter im Unterricht» ist es, Rassismus im Alltag zu erkennen und ihm entgegenzutreten. Die Themenblätter sind für 1-2 Lektionen konzipiert und enthalten Hinweise für Lehrpersonen sowie Arbeitsblätter.Schau hin! (Buch)
Hinschauen, wenn es um Rassismus geht, ist der erste Schritt zur Zivilcourage. Die Fotomappe ermöglicht einen erlebnisorientierten Zugang und regt zu neuen Sicht- und Handlungsweisen an. Mit theoretischen Grundlagen und didaktischen Anregungen.Der Blick des Anderen (Kurzfilm mit Begleitdossier)
Das pädagogische Dossier «Der Blick des Anderen» schlägt Unterrichtsanregungen zum gleichnamigen Kurzfilm vor. Dieser Kurzfilm, der von und mit Schüler/innen der Orientierungsschule Bulle gedreht wurde, veranschaulicht den Schulalltag und zeigt die Auswirkungen von diskriminierendem Verhalten auf das Wohlbefinden und das Selbstwertgefühl.Ich und «das Andere» (PDF)
In 16 Lerneinheiten können sich die Jugendlichen spielerisch und kreativ mit Fragen der Normalität und dem «Anderen» auseinandersetzen – hinterfragen Vorstellung von Normen bis hin zum Druck, diesen Normen zu entsprechen. Sie werden dazu angeregt, sich mit anderen Lebensweisen, Religionen oder sexuellen Ausrichtungen kreativ zu befassen.No to Racism (Buch)
«Warum fällt es uns so schwer, über Rassismus zu sprechen? Und warum ist es so wichtig, auch in der Schule Rassismus zu thematisieren?». Das Buch spricht interessierte Lehrpersonen an, die sich vertiefter mit dem aktuellen Rassismusdiskurs auseinandersetzen wollen und auch bereit sind, die eigene Haltung oder Verhaltensweisen zu hinterfragen.Praxisbeispiele
gleich=gleich?! - Dem Thema Rassismus mit künstlerischen Interventionen begegnen
Vier Klassen beschäftigten sich im Rahmen des Projekts «gleich=gleich?!» von artlink während mehreren Monaten mit Rassismus und erlebten spannende Begegnungen. Gemeinsam mit professionellen Künstler/innen aus Musik, Theater, Textentwicklung und Szenographie reflektierten die Schüler/innen das Thema Rassismus und recherchierten dazu.Ich und das Andere
Ein Kunstprojekt über Identität, Normen und Toleranz
Im Kunstvermittlungsprojekt haben zwei Klassen der Sekundarschule Münchenbuchsee zusammen mit drei Kunstschaffenden (Fotografie, Klangkunst, Kunstvermittlung) während eines Quartals die eigenen Vorstellungen von Normalität und Andersartigkeit ausgelotet. Im Zentrum standen die Begriffe Vorurteile, Toleranz, Othering, Identität und Diskriminierung. In Workshops beschäftigten sich die Jugendlichen einerseits in fotografischen Selbstinszenierungen und Texten/Gedichten mit sich selbst: Wer bin ich? Was macht mich anders?Ausserschulische Angebote
Daten, Künstliche Intelligenz und Algorithmen prägen den Alltag von Schülerinnen und Schüler zunehmend. Kritisches Denken und Digitalkompetenzen sind daher als «Future Skills» für Jugendliche unerlässlich. Im Escape-Spiel «HACKED» helfen die Teilnehmenden zwei Influencern, aus den Fängen von Hackern zu entkommen, und erwerben dabei durch das Prisma der Kunst spielerisch Kenntnisse zu digitaler Diskriminierung, Falschinformationen, Hassrede, Datenschutz und mehr.Holocaust - Nachkommen erzählen (SET Stiftung Erziehung zur Toleranz)
Dem Lernen über die Holocaust Biografien folgen in der Diskussion die Handlungsansätze zur Rassismus- und Antisemitismusprävention für heute und morgen.BuchBesuch «Wer die Nachtigall stört...» (Baobab Books/imagine)
Ausgehend von der Graphic Novel «Wer die Nachtigall stört…» nach dem gleichnamigen Roman von Harper Lee werden in diesem Workshop gesellschaftliche Muster und Verhaltensweisen aufgezeigt.Begegnungswoche (éducation21)
In einer Begegnungswoche lernen und wirken Schweizer Schüler/innen und jugendliche Geflüchtete miteinander im Bergwald. Beim gemeinsamen Anpacken werden die Sprache zweitrangig und unvoreingenommene Begegnungen möglich. - Sek II
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Bezüge zum Lehrplan
Berufliche Grundbildung: Rahmenlehrplan ABU (PDF)
Lernbereich Gesellschaft: Aspekte Ethik, Identität und Sozialisation, Kultur, Politik
Lernbereich Sprache und Kommunikation; interdisziplinäre Aspekte: Geschichte, Gender, NachhaltigkeitBerufsmaturität (BM): Rahmenlehrplan für die BM
Schwerpunktbereich: Sozialwissenschaften
Ergänzungsbereich: Geschichte und PolitikMaturitätsschulen: EDK-Rahmenlehrplan (PDF)
Transdisziplinäre Kompetenzfelder: Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit; Soziales-Ethisches-Politisches; Kommunikation-Kultur-ÄsthetikFachmittelschule (FMS): Rahmenlehrplan für FMS
Dritter Lernbereich: Geistes- und SozialwissenschaftenUnterrichtsvorbereitungen
Analyse Unterrichtsmaterial (Download)
In dieser Unterrichtseinheit untersuchen die Schülerinnen und Schüler Lernmedien, die sie tagtäglich verwenden, auf deren rassistischen Gehalt.Sprachgebrauch (Download)
Diese Unterrichtseinheit hat zum Ziel, den eigenen Sprachgebrauch und den anderer zu untersuchen.Handlungsspielräume (Download)
Schülerinnen und Schüler setzen sich in dieser Unterrichtseinheit mit der Frage auseinander, wie ein rassismusfreies Miteinander gelingt.Lernmedien und Filme
Kopfstoff (Film mit Begleitmaterial)
Mit den Porträts will der Film gerade bei Arbeitgebenden Vorurteile gegenüber Musliminnen bewusst machen, Berührungsängste abbauen und einen offenen Dialog fördern.ToleranzON (App)
Die Lernenden erhalten einen eigenen App-Zugang, der sie anonym und selbsterklärend durch die Themen Rassismus, Diskriminierung und Hate Speech führt. Die App lässt Spielraum für eigene Unterrichtsumsetzungen und bietet sich als Orientierung und Ergänzung an.Moderne Sklaverei? (PDF)
In den Modulen «Globale Arbeitsverhältnisse», «Politische Ökonomie der Migration» und «Prekäre Arbeitsverhältnisse» setzen sich die Schülerinnen und Schüler mittels zahlreicher Aufgaben, unterstützt von guten Materialien und spannenden Methoden, mit der Frage auseinander, inwiefern die heutigen Arbeitsverhältnisse vieler Menschen weltweit an moderne Sklaverei erinnern.Antisemitismus im Alltag (PDF)
Antisemitismus und Judenfeindlichkeit sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Der Lehrpersonenkommentar liefert wertvolle Informationen für eine sorgfältige Einbettung des Themas und enthält Tipps über die Vor- und Nachbereitung.Standhalten (PDF)
Themen wie Mobbing, die sogenannte Kopftuchdebatte, institutioneller Rassismus oder vermeintliche und faktische Stigmatisierung sind zentrale Aspekte, die auch nach dem didaktischen Prinzip des biographischen Lernens angegangen werden. Der Film, wie auch teilweise das Unterrichtsmaterial, wurde mit Schüler/innen gemeinsam entwickelt.Mit kolonialen Grüssen (Broschüre)
Wodurch ist unsere Sichtweise auf Länder des Südens geprägt? Wie zeigt sich das in Texten über Auslandaufenthalte oder Projekteinsätze? Die Broschüre dient dazu, Stereotypen und «koloniale Sichtweisen» bewusst zu machen und zu hinterfragen.Gesicht zeigen – aber wie? (Heft)
In der U-Bahn wird jemand angepöbelt und beleidigt. Schreite ich ein? Jemand entreisst einer älteren Frau die Handtasche. Laufe ich hinterher? Wie kann man in so einem Moment «Gesicht zeigen»? Das vorliegende Heft leistet einen wichtigen Beitrag rund um Zivilcourage, Rassismus und Diskriminierung. Es gibt konkrete Tipps zu einem «zivilcouragierten Verhalten». Es wird auf weiterführende Angebote, Materialien, sowie Spiele verwiesen. Das Stöbern auf der Webseite von gesichtzeigen.de lohnt sich ebenfalls.Verknüpfungen (Heft)
Die vorliegenden Aktivitäten ermöglichen eine Auseinandersetzung mit geschichtlichen, strukturellen und aktuellen Schnittmengen von Antisemitismus und Rassismus, bzw. verschiedenen Rassismen, sowie mit wechselseitigen Instrumentalisierungen dieser Ideologien in politischen Debatten. Das Dokument bietet eine breite Methodenvielfalt (u.a. Film- und Bildanalysen, Memory, Quiz). Mit den Logindaten im Dokument können weitere Online-Materialien heruntergeladen werden.Antisemitismus und Rassismus (Buch)
Antisemitismus und Rassismus sind in der Gesellschaft tief verwurzelt. Den Schulen kommt eine zentrale Rolle zu, diese kulturellen Hintergründe sachlich aufzubrechen und mehrperspektivische Zugänge und eigene Meinungsbildungen zu ermöglichen. Das vorliegende Materialheft enthält Textvorschläge und macht auf Hürden im Bereich der Medienbildung und eigenen Erfahrungen zu diesem Thema aufmerksam.Das Buch vom Antirassismus (Buch)
Was ist Rassismus? Woher kommt er? Warum existiert er? Und die wichtigste Frage von allen: Was kann ich dagegen tun? In diesem aussergewöhnlichen Buch für Jugendliche und junge Erwachsene wird in 20 Kapiteln durch die Geschichte des Rassismus geführt, es werden Hintergründe und Missverständnisse erklärt sowie Werkzeuge an die Hand gegeben, um eine Gesellschaft frei von Diskriminierung, Ausgrenzung und Hass zu bauen.Heimatland (Animationsfilm mit Begleitmaterial)
Der Patriot Hausi führt ein geregeltes Leben in seinen vier Wänden. Als ein Nachbar ausländischer Herkunft einzieht, ertönen statt vertrauter Jodler plötzlich türkische Klänge aus dem Radio. Hausis Ängste werden so übermächtig, dass er daran zu ersticken droht...Respekt statt Rassismus (7 Kurzfilme mit Begleitmaterial)
Die DVD trägt dazu bei, dass sich Jugendliche und Erwachsene kritisch mit verschiedenen Aspekten des Phänomens Rassismus befassen, Ursachen, Mechanismen und Folgen analysieren, ihre eigene Haltung überdenken und Strategien entwickeln, wie man Rassismus vorbeugen kann. Ausser den ersten zwei Filmen, richten sich alle an die Sekundarstufe II.Extremismus im Internet (PDF)
Drei Lernarrangements zur Förderung von Medienkritikfähigkeit im Umgang mit Internetpropaganda wie etwa «Hate Speech», Verschwörungstheorien, radikale Ideologien oder sogenannte «Fake News». Die Module dienen in erster Linie der Sensibilisierung und Prävention und können dank der ausführlichen Anleitung auch von Nichtexpert/-innen auf diesem Gebiet umgesetzt werden.Bookmarks – Bekämpfung von Hate Speech im Internet durch Menschenrechtsbildung (PDF)
Dieses Handbuch soll Pädagog/innen innerhalb und ausserhalb des formalen Bildungssystems dabei helfen, die Problematik der Hassreden im Internet mit Jugendlichen zu bearbeiten. Mit pädagogischen Hinweisen, einem Theorieteil und praktischen Übungen für den Unterricht.Nicht französisch genug (Kurzfilm mit Begleitmaterial)
Seyna ist in Frankreich als Kind von kamerunischen Eltern geboren. Sie ist bestens integriert und möchte endlich auch die französische Staatsbürgerschaft. Gegen den Willen ihres Vaters unternimmt sie die nötigen Schritte, doch beim Passfoto fällt sie sprichwörtlich aus dem Rahmen…Die Welt am Abgrund – Planspiel zu antisemitischen Verschwörungstheorien (PDF)
Mit einer Schreckensnachricht startet das in der Zukunft angesetzte Planspiel: Sieben mysteriöse Erdlöcher stürzen die Welt im Jahr 2031 in eine globale Katastrophe mit vielen Todesopfern. Verschiedene Gruppierungen und Staaten präsentieren kurz darauf als neue Weltregierung (Verschwörungs-)Theorien zur Ursache und zu den Schuldigen der Katastrophe. Wer hat recht?Alltäglicher Rassismus (PDF)
Er ist auf den ersten Blick für viele unsichtbar, dazu subtil und hartnäckig. Ziel dieser Ausgabe der «Themenblätter im Unterricht» ist es, Rassismus im Alltag zu erkennen und ihm entgegenzutreten. Die Themenblätter sind für 1-2 Lektionen konzipiert und enthalten Hinweise für Lehrpersonen sowie Arbeitsblätter.No to Racism (Buch)
«Warum fällt es uns so schwer, über Rassismus zu sprechen? Und warum ist es so wichtig, auch in der Schule Rassismus zu thematisieren?». Das Buch spricht interessierte Lehrpersonen an, die sich vertiefter mit dem aktuellen Rassismusdiskurs auseinandersetzen wollen und auch bereit sind, die eigene Haltung oder Verhaltensweisen zu hinterfragen.Praxisbeispiele
Für die Zukunft lernen
Die Kantonale Schule für Berufsbildung Aarau nahm an einem Rassismuspräventions-Projekt des Theaters act-back zum Thema Holocaust teil. Der mehrperspektivische Zugang erlaubte es, verschiedene Akteure und ihr Rollenverhalten zu thematisieren und einen persönlichen Zugang zum Thema zu finden.gleich=gleich?! - Dem Thema Rassismus mit künstlerischen Interventionen begegnen
Vier Klassen beschäftigten sich im Rahmen des Projekts «gleich=gleich?!» von artlink während mehreren Monaten mit Rassismus und erlebten spannende Begegnungen. Gemeinsam mit professionellen Künstler/innen aus Musik, Theater, Textentwicklung und Szenographie reflektierten die Schüler/innen das Thema Rassismus und recherchierten dazu.Ausserschulische Angebote
Escape Room «Hacked!»
Daten, Künstliche Intelligenz und Algorithmen prägen den Alltag von Schülerinnen und Schüler zunehmend. Kritisches Denken und Digitalkompetenzen sind daher als «Future Skills» für Jugendliche unerlässlich. Im Escape-Spiel «HACKED» helfen die Teilnehmenden zwei Influencern, aus den Fängen von Hackern zu entkommen, und erwerben dabei durch das Prisma der Kunst spielerisch Kenntnisse zu digitaler Diskriminierung, Falschinformationen, Hassrede, Datenschutz und mehr.Holocaust - Nachkommen erzählen (SET Stiftung Erziehung zur Toleranz)
Dem Lernen über die Holocaust Biografien folgen in der Diskussion die Handlungsansätze zur Rassismus- und Antisemitismusprävention für heute und morgen.BuchBesuch «Wer die Nachtigall stört...» (Baobab Books/imagine)
Ausgehend von der Graphic Novel «Wer die Nachtigall stört…» nach dem gleichnamigen Roman von Harper Lee werden in diesem Workshop gesellschaftliche Muster und Verhaltensweisen aufgezeigt.Begegnungswoche (éducation21)
In einer Begegnungswoche lernen und wirken Schweizer Schüler/innen und jugendliche Geflüchtete miteinander im Bergwald. Beim gemeinsamen Anpacken werden die Sprache zweitrangig und unvoreingenommene Begegnungen möglich. - Hintergrundwissen
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BNE hilft, die Komplexität eines Themas aus nachhaltiger Perspektive besser zu verstehen. Eine inhaltliche Grundlage erweist sich dafür als unabdingbar. Die folgenden Texte bieten deshalb einen Überblick über konkrete Aspekte des Themas.
1. Was ist Rassismus?
Menschen werden aufgrund gewisser Merkmale wie Hautfarbe, Sprache, Religion, Staatsangehörigkeit oder nationale oder ethnische Herkunft einer fiktiven Gruppe («Rasse») zugeteilt und hierarchisiert. Menschen werden infolgedessen nicht als Individuen betrachtet, sondern als Mitglieder einer rassifizierten Gruppe wahrgenommen.
2. Wer ist von Rassismus betroffen?
BIPoC und PoC:
Black, Indigenous und People of Colour (BIPoC) ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die rassismusbetroffen sind und dadurch nicht die gleichen Privilegien erfahren wie nicht-rassismusbetroffene Menschen. Es können auch Menschen von Rassismus betroffen sein, die sich nicht als BIPoC identifizieren, z.B. Menschen vom Balkan oder jüdische Menschen.
weiss:
Rassismus ist ein System, in dem weisse Menschen als privilegiert und BIPoC diskriminiert oder benachteiligt werden. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass privilegiert nicht automatisch heisst, dass es weissen Menschen immer gut geht, aber sie werden im Zusammenhang mit Rassismus nicht systematisch benachteiligt oder unterdrückt. (vgl. Bilderbuch Wie erkläre ich Kindern Rassismus?). Das Wort weiss beschreibt hier also nicht die Hautfarbe, sondern Personen, die keine eigenen Rassismuserfahrungen gemacht haben.
Othering:
Die eigene Perspektive wird oft als «Norm» oder «normal» wahrgenommen. Dadurch entstehen Vergleiche der eigenen Zugehörigkeit mit einer anderen Menschengruppe. Passiert dies in einem rassistischen Kontext, also z.B. durch die Zuschreibung von Herkunft, so spricht man von «Othering». Dabei entsteht oft ein Machtgefälle, bei dem die eine (meist weisse) über die andere Gruppe (Schwarze) bestimmt und sie abwertet oder gar ausgrenzt. Ein Beispiel ist, wenn wir von Schwarzen Kindern sprechen und «hellhäutig» im gleichen Kontext aber kaum verwendet wird.
Weitere «Begriffe im Zusammenhang mit Rassismus und rassistischer Diskriminierung » sind bei der Fachstelle für Rassimusbekämpfung (FRB) oder auch bei «No To Racism» nachzulesen.
3. Welche Ebenen von Rassismus gibt es?
(Dieser Textausschnitt wurde teilweise zitiert aus dem Buch «No To Racism», Seite 63ff.)
Um Rassismus wirksam zu begegnen, ist es hilfreich zu verstehen, wie er entsteht und in welche Ebenen er unterteilt werden kann.
Alltagsrassismus:
Alltagsrassismus findet auf individueller bzw. interpersoneller Ebene statt. Es handelt sich häufig um vermeintlich Banales, was aber durch die Häufigkeit des Erlebens systemischen Charakter bekommt: z.B. dass BIPoC ständig gefragt werden, woher sie kommen, ihnen in die Haare gefasst wird oder ihre Tanzfähigkeiten darauf zurückgeführt werden, dass «sie es im Blut haben». Wichtig ist hierbei zu betonen, dass hier zwischen Intention und Handlung unterschieden werden muss. Obschon jemand mit einer Äusserung keine verletzenden Absichten verfolgt, kann sie jemanden dennoch verletzen.
Institutioneller Rassismus:
Institutioneller Rassismus findet dann statt, wenn keine Person, die an der Institution arbeitet, rassistische Absichten hat, und zwar über Normen, Regeln und Routinen. Beispiel: Wenn Prüfungen nicht anonymisiert werden und aufgrund unbewusster Vorurteile «ausländisch klingende» Namen anders beurteilt werden als andere – oder wenn ein Polizist bei einer Durchsuchung bei einer schwarzen Person kritischer vorgeht als bei einer weissen. Das passiert vermehrt dann, wenn sachliche Kriterien zur Entscheidungsfindung oder zu den entsprechenden Arbeitsprozessen fehlen.
Struktureller Rassismus:
«Struktureller Rassismus bezeichnet eine gesellschaftlich verankerte Benachteiligung oder Ausgrenzung rassifizierter Gruppen. Er zeigt sich in Werten, Handlungen und Normvorstellungen, die historisch gewachsen sind. Oft wird dies in der öffentlichen Wahrnehmung als ‘normal’ hingenommen oder kaum hinterfragt und prägt auch Gesellschaft, Institutionen oder Unternehmen. Struktureller Rassismus führt tendenziell zur Vervielfältigung von bestehenden Ungleichheiten.» (Zitat aus Kurzfassung der Grundlagenstudie Struktureller Rassismus in der Schweiz (admin.ch))
- Rassismus wird im Lehrplan 21 nicht explizit erwähnt. Es liegt im Ermessen der Lehrperson, wie dieses Thema behandelt werden soll.
- In Schulbüchern wird häufig davon ausgegangen, dass Schweizer Kinder weiss sind und mit einem christlichen Hintergrund aufwachsen. Kinder of Color und schwarze Kinder kommen zwar vor, aber kommen aus anderen Ländern und werden oft als weniger zivilisiert, hilfsbedürftig, also abweichend dargestellt.
4. Hat die Schweiz ein Rassismusproblem?
Die Schweizer Bevölkerung zeichnet sich durch ihre Vielfalt aus:
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- Vier Landessprachen
- Über ein Dutzend weitere Sprachen
- Über 190 Staatsangehörigkeiten
- Über 10 Hauptreligionsgemeinschaften
- 3 von 10 Personen sind im Ausland geboren
- 4 von 10 Personen haben einen Migrationshintergrund*
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*Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht in dem Land geboren wurde, in dem sie wohnt. Oft wird Migration mit Rassismus vermischt. Es gibt Menschen, die Migrationshintergrund haben und keinen Rassismus erfahren (z.B. weisse Schwed/innen) und Menschen ohne Migrationshintergrund, die Rassismus erfahren z.B. schwarze Schweizer Kinder.
Es gibt also keine «typisch schweizerische Person», da die Zusammensetzung der Bevölkerung sehr heterogen ist und sich dauernd verändert. Daher ist es wichtig zu fragen, was die in der Schweiz lebenden Bewohnerinnen und Bewohner denken und wie bewusst ihnen die Existenz von Rassismus und der Umgang damit ist.
Die Umfrageergebnisse des Bundesamts für Statistik im Jahre 2022 zeigen auf, dass sechs von 10 Personen Rassismus als ein wichtiges gesellschaftliches Problem betrachten. Rund ein Drittel aller Befragten fanden zudem, dass in der Schweiz für die Rassismusprävention zu wenig getan werde oder die politischen Massnahmen ungenügend seien. Bei der Umfrage zum Zusammenleben in der Schweiz des Bundesamts für Statistik von 2022 glauben die Mehrheit der befragten Personen von sich, keine rassistischen Vorurteile zu haben. Jedoch stimmten 34 Prozent rassistischen Aussagen gegenüber muslimischen Menschen zu. Jede dritte in der Schweiz lebende Person hat schon Rassismuserfahrungen gemacht. Diese Zahlen verdeutlichen, dass es offenbar nicht genügt, anzunehmen, man sei nicht rassistisch. Vielmehr ist es notwendig, das Denken und Handeln in Bezug auf Rassismus kritisch zu hinterfragen, um Denkweisen und Haltungen zu verändern und so ein gleichberechtigtes Zusammenleben aktiv mitzugestalten.
Die Schweizer Bevölkerung ist sehr heterogen und vielfältig zusammengesetzt und gleichzeitig ist die Mehrheit in einer rassistisch geprägten Gesellschaft aufgewachsen. In der Schweiz werden viele Menschen als nicht-schweizerisch gelesen. Viele Leute sind (wenn auch nicht immer offensichtlich) überrascht, wenn ein solcher Mensch akzentfrei spricht oder eine Handlung begeht, die nicht einer Vorstellung oder einem Stereotyp entspricht. Zuschreibungen erfolgen oft automatisch und erleichtern es manchmal sogar, sich in komplexen Systemen zurecht zu finden. Entscheidend hierbei ist nicht in erster Linie, dass solche Zuschreibungen erfolgen, sondern wie auf solche Vorstellungen reagiert wird und dass man sich seiner Handlungen und Äusserungen bewusst ist.
5. Exkurs: Sind wir alle gleich oder verschieden?
In unterschiedlichen Lebensphasen werden wir angehalten, über uns selbst, über unsere Identität, unseren Alltag, unsere Visionen und Wünsche nachzudenken. Dazu versuchen wir, systematisch Ordnung zu schaffen, um einen Platz in der Gesellschaft zu finden. In diesem Prozess ist es naheliegend das «eigene und fremde» oder auch das «wir und andere» zu beschreiben. Problematisch wird dies dann, wenn sich andere Menschen durch eine Zuschreibung von Andersartigkeit (Othering) ausgeschlossen fühlen oder als fremdartig verstanden werden. Hierbei geht es nicht darum zu bestimmen, wer dazugehört und wer nicht, sondern um die Art und Weise, wie wir andere sehen und behandeln.
Unterschiede zwischen Menschen wahrzunehmen, ist nicht per se verletzend. Denn alle Menschen sind Individuen und daher unterschiedlich. Manchmal helfen uns unterschiedliche Wahrnehmungen sogar, um unterschiedliche Lebenserfahrungen in derselben Gesellschaft zu erkennen, darüber zu sprechen und diese in unserem Handeln zu berücksichtigen. Wichtig ist dabei, die eigene Perspektive oder Lebensweise nicht automatisch als Standard oder gar als «normal» anzusehen.
6. Wo findet sich Rassismus im Alltag?
Da Rassismus ein breit gefasster Begriff ist, ist eine abschliessende Auflistung von rassismuskritischen Alltagssituationen nicht zielführend. Die folgenden Beispiele geben einen Einblick, wo Rassismusbetroffene Diskriminierung sehen oder erleben:
- Repräsentation in Medien (Bilder, Kunst, Musik, Filme, Werbung, Zeitungsberichte…) prägen die Vorstellungen und das Selbstbild und spiegeln Lebensrealitäten.
- Wenn BIPoC als passive, rückständige oder bemitleidenswerte Menschen dargestellt werden und nicht darüber reflektiert wird.
- Statistisch höhere Absagen bei Lehrstellen-, Arbeits- und Wohnungssuche.
- Unterschiedliche Priorisierung bei Untersuchungen und Behandlungen im Gesundheitswesen.
- Bei der Bearbeitung von Gesetzesverstössen durch Polizei und Justiz.
- Unterschiedliche Förderung durch Lehrpersonen, Fachpersonen und Schulen.
- In Form von Hassreden (Hate Speech) im Internet / Social Media.
- Beleidigungen und Diskurse im Mannschafts- und Einzelsport.
Ein weiteres Alltagsbeispiel ist Racial Profiling. Der Begriff Racial Profiling beschreibt ein Verhalten, mit dem eine Person eine andere aufgrund ihrer Hautfarbe verdächtigt. In vielen Fällen berichten dunkelhäutige Menschen davon, dass sie überdurchschnittlich oft ihre Unschuld (z.B. gegenüber der Polizei) beweisen müssen oder bei der Wohnungs- und Arbeitssuche eine Absage erhalten. Am meisten betroffen sind Menschen mit afrikanischer Herkunft, gefolgt von Menschen aus europäischen Ländern wie Kosovo, Türkei oder Serbien. An dieser Stelle vermischt sich Rassismus mit anderen Diskriminierungsformen.
7. Wie sind Menschen in der Schweiz von Diskriminierung betroffen?
Die Grafik des Bundesamts für Statistik zeigt auf, in welchen Alltagssituationen die befragten Personen mit diskriminierenden Handlungen oder Äusserungen in Kontakt kommen. Rassismus ist eines der grössten Diskriminierungsprobleme. Diskriminierung zeigt sich nicht immer nur in einem feindseligen oder bösartigen Verhalten. Oft führen unreflektierte Äusserungen oder Haltungen dazu, dass sich jemand benachteiligt oder erniedrigt fühlt. Oft fehlt ein Bewusstsein dafür, wie sich andere Personen in gewissen Situationen fühlen und wie man sorgfältig mit Sprache und Verhalten umgehen kann, um ein gutes Zusammenleben zu fördern. Um dies herauszufinden, lohnt es sich deshalb, gemeinsam über Empfindungen, Gründe und Haltungen zu sprechen und diese Grafik kritisch zu analysieren.
8. Was sagt das Gesetz?
Der Begriff «Rassismus» wird in schweizerischen, rechtlichen Verträgen und Erlassen bis auf wenige Ausnahmen (z.B. in der Präambel der ICERD) nicht erläutert. In zahlreichen Dokumenten wird sogar ausgewiesen, dass explizit auf den Begriff Rassismus verzichtet wird. Dies liegt daran, dass schliesslich über die Situation und nicht über dessen Definition gerichtet werden soll. Schliesslich ist der Begriff politisch und wissenschaftlich umstritten. Auch die sich laufend verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erschweren eine einheitliche oder übergeordnete Ausgangslage oder Definition. Deshalb werden eher Begriffe wie Vorurteile, Stigmatisierung, Marginalisierung oder Diskriminierung verwendet, um auch ähnliche und vergleichbare Ausgrenzungsmechanismen (Rassismen) miteinzubeziehen.
Im Artikel 8 der Schweizerischen Bundesverfassung steht, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleich sind, niemand wegen der Herkunft, Rasse, Geschlecht, Alter, Sprache, sozialen Stellung, Religion, Weltanschauung, politischen Überzeugung oder körperlicher, geistigen oder psychischen Behinderung diskriminiert werden darf.
In Bezug auf die Rassendiskriminierung werden je nach Rechtsgrundlage vor allem institutionalisierte und indirekte Formen der Diskriminierung angesprochen wie Vorurteile gegenüber ethnischen, kulturellen, linguistischen, religiösen und anderen Minoritäten. Darunter fallen abwertende Handlungen zu körperlichen Merkmalen (Hautfarbe, Augenform, Haarpracht) oder kultureller Eigenschaften (Sprache, Religion…). Ebenso wird unterschieden, ob diese Handlung auf politischer oder gesellschaftlicher Ebene (Staat, Behörde, Unternehmen, Mitglieder von Vereinen, Angestellte, Privatperson…) oder in welcher Art (verbal, körperlich, mit welcher Absicht, in welcher Situation…) ausgeführt wird.
Von Rassismus betroffene Personen betrachten die rechtlichen Konsequenzen, weil sie viel Spielraum und Interpretationsmöglichkeiten enthalten, womöglich als unlogisch, inakzeptabel oder unfair. Denn in gesetzlichen Verfahren ist es (noch) unmöglich, Zuschreibungen und Positionierungen zu machen, die Vor- und Nachteile von Personen aufzeigen – vor allem wenn sie immaterieller Art sind. Die Rechtfertigung eines sachlichen Grundes ist ebenso schwierig. Deshalb ist im Umgang mit Rassismus nicht nur die Handlung, sondern vor allem die Absicht und Wirkung kritisch zu reflektieren. Welche Wirkung hat (m)eine Handlung oder Aussage? Was kann ich tun, wenn eine Handlung oder Aussage als diskriminierend erlebt wird?
Weitere Informationen unter: EKR : Strafrecht (admin.ch)
9. Was ist kulturelle Aneignung?
Zitat aus dem Glossar NoToRacism :
Von kultureller Aneignung sprechen wir, wenn Angehörige der dominanten Kultur sich kulturelle Ausdrucksformen aneignen und allenfalls sogar finanziell davon profitieren, ohne dabei die Geschichte der Versklavung oder andere Unterdrückungsformen durchlebt zu haben. Es wird von vielen Personen als ungerecht wahrgenommen, wenn diese kulturellen Ausdrucksformen (z.B. «Bindis», «Locks») zwar übernommen werden - je nachdem sogar zu viel ökonomischem Gewinn nicht-rassifizierter Menschen beitragen (z.B. Rooibos-Tee, Palo Santo) -, den Menschen, welche diese Produkte hervorgebracht haben, kein Respekt entgegengebracht wird.
- Was ist Kultur?
- Kann man sich von anderen Kulturen abgrenzen?
- Gehört die Kultur jemandem oder etwas?
- Wer bestimmt, wo eine Kultur anfängt und wo sie aufhört?
- Welcher Kultur oder welchen Kulturen gehören wir alle an?
10. Quellen
- Zusammenleben | Bundesamt für Statistik (admin.ch)
- Bild Statistik: https://dam-api.bfs.admin.ch/hub/api/dam/assets/24106044/thumbnail?width=1980&height=1200
- Studie zu strukturellem Rassismus https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/frb/publikationen/Grundlagestudie-zu-strukturellem-Rassismus-in-der-Schweiz-2022.html
- Begriffe Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB): https://www.edi.admin.ch/dam/edi/de/dokumente/FRB/Neue Website FRB/FAQ/FRB_Begriffe_D.pdf.download.pdf/FRB_Begriffe_D.pdf
- El-Mawi, R.; Owzar, M.; Bur, T.; Attoun, S.(2022): No to Racism, HEP Verlag
- Fachstelle für Rassimusbekämpfung (FRB): Begriffe im Zusammenhang mit Rassismus und rassistischer Diskriminierung (2022): https://www.edi.admin.ch/edi/de/home/fachstellen/frb/glossar.html
- Black Lives Matter – eine Bestandesaufnahme von der Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de/themen/nordamerika/ usa/507013/black-lives-matter-eine-bestandsaufnahme/
- Koller Christian, Rassismus, UTB, Paderborn 2009, S. 8; vgl. auch Miles Robert, Die Überdehnung der Begriffe, S. 57–69.
- Wortbedeutung.info (2023): Definition & Bedeutung von Othering. https://www.wortbedeutung.info/Othering/
- Swissinfo: Rassismus in der Schweiz? Eher strukturelle Diskriminierung - SWI swissinfo.ch
11. Weiterführende Informationen
- Häufig gestellte Fragen (Anhang von Lernmedium gewalttätiger Extremismus)
Finanzierungshilfe für eine respektvolle Schule (Webseite)
Wie kann an der Schule aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung vorgegangen, der gegenseitige Respekt gefördert und Kompetenzen für ein friedliches Zusammenleben im Unterricht und in der Schule gestärkt werden? éducation21 unterstützt inhaltlich und finanziell bei der Umsetzung Ihres Schul- oder Klassenprojektes.Schule ohne Rassismus (Webseite)
Die Webseite bietet Fragen und Antworten wie Rassismusprävention an Schulen umgesetzt und gelebt werden kann. Praxisbeispiele, Mitmachaktionen, Materialien oder Beiträge zu aktuellen Diskursen werden zur Verfügung gestellt.Zambo-Bus: Rassismus - du bist nicht ausgeliefert! (Audio & Podcast)
Rassismus kann ganz schön überfordern. Auch Neha (14) hat das schon erlebt. Sie sagt: Oft lache ich über rassistische Sprüche, dabei finde ich sie eigentlich überhaupt nicht ok. In dieser Zambo-Bus-Mission kannst du dir Tipps und Mut holen, wie du mit Rassismus umgehen kannst.Was ist ein Klischee? (Clip und klar! SRF mySchool)
Unser Gehirn wird jeden Tag mit unzähligen Informationen konfrontiert. Damit es diese einordnen kann, bedient es sich zum Beispiel an Klischees. Wie diese Vereinfachungen funktionieren und was die Gefahren sein können, wenn Menschen in Schubladen eingeordnet werden, erklärt dieser kurze Clip auf Schweizerdeutsch.Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR
Die EKR befasst sich mit Rassendiskriminierung, fördert eine bessere Verständigung zwischen Personen unterschiedlicher Rasse, Hautfarbe, nationaler und ethnischer Herkunft, Religion, bekämpft jegliche Form von direkter und indirekter Rassendiskriminierung und schenkt einer wirksamen Prävention besondere Beachtung.schulnetz21 (Webseite)
Schweizerisches Netzwerk gesundheitsfördernder und nachhaltiger Schulen
Die Webseite des Schulnetzes bietet hilfreiche Informationen zur Schulentwicklung, Unterrichtsideen, Praxisbeispiele und Grundlagenwissen rund ums Thema Diversität und interkulturelle Verständigung.Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten (Webseite)
Die Autorin Alice Hasters beschreibt in ihrem Podcast eindringlich und geduldig, wie Rassismus ihren Alltag als schwarze Frau in Deutschland prägt. Sie analysiert und erklärt – teils autobiografisch – Themen wie Kolonialismus, Alltagsrassismus, Mikro-Agressionen und Diskriminierung.Ideenset Postkoloniale Schweiz (Webseite PH Bern)
Die Schweiz war keine Kolonialmacht. Forschungen zeigen aber, wie sehr auch die Schweiz via Handel in den Kolonialismus involviert war. Das Ideenset stellt didaktische Hinweise und Materialien zur Verfügung, welche zur handlungsorientierten Auseinandersetzung mit dem Thema anleiten.IdeenSet «Ausgegrenzt und Weggesperrt» ab Zyklus 2 (PHBern)
Was ist eine administrative Versorgung? Und warum wurde sie angeordnet? Damit ist ein Freiheitsentzug in einer Anstalt gemeint, und zwar nicht aufgrund einer Straftat, sondern weil Handeln und Lebensstil der Betroffenen aus Sicht der Behörden nicht den damaligen gesellschaftlichen Normen entsprachen.Stop Antisemitismus (Webseite)
Die Website bietet weiterführende Kontakte bei antisemitischen Vorfällen, Anlaufstellen für Workshops, Fortbildungen, Seminare für Lehrkräfte, Jugendliche, Eltern und interessierte Bürger/-innen. Zusätzlich finden Sie eine Liste von Websites und Publikationen, die helfen, Antisemitismus zu erkennen und aktiv gegen ihn vorzugehen.GRA - Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (Webseite)
Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus setzt sich für die Menschenrechte und die Erhaltung der Demokratie schweizerischer Prägung ein. Mittels des GRA-Glossars können Herkunft, aktuelle Bedeutung und Konnotationen von Wörtern - wie Mohr / Mohrenkopf - schnell und einfach abgefragt werden. Spannend sind auch der jährliche Rassimusbericht sowie Antisemitismusbericht.
Die Webseite beinhaltet praxisnahe Tipps, die von einer deutschen Start-up-Firma entwickelt wurde. Der Leitfaden wird als Denkanstoss für Eltern und Lehrpersonen verstanden und enthält keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Das Glossar beinhaltet verschiedene Begriffe, die mit der Rassismusprävention in Verbindung stehen.
Kinder und Jugendliche müssen lernen, wo die Grenze zu diffamierendem und diskriminierendem Verhalten überschritten wird, und wie sie bei Beleidigungen, Anfeindungen, Hass und Shitstorms reagieren sollen.aktualisiert am 11.11.2022